Fallkrautwohlverleih

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Fall­kraut­wohl­ver­leih, Arni­ca mon­ta­na, L. [Zorn pl. med. Tab. 30.] mit eiför­mi­gen, glatt­ran­di­gen Blät­tern, und zwei­en ent­ge­gen­ge­setz­ten Wur­zel­blät­tern, ein in hohen, gebir­gi­gen Gegen­den auf Wald­blö­sen andert­halb Schuh errei­chen­des Gewächs, mit peren­ni­ren­der Wur­zel, wel­ches im Brach- und Heu­mo­nat eine ein­zel­ne gel­be Blu­me trägt.

Die Blu­men (Fl. arni­cae, doro­ni­ci ger­ma­ni­ci, ar-nicae pla­wen­sis) haben nur frisch einen wid­ri­gen, getrock­net aber einen schwa­chen Geruch, und einen süß­lich schar­fen und bit­tern Geschmack. Die Blät­ter (hb. arni­cae) haben einen ähn­li­chen, nur kaum bit­tern Geschmack. Bei­de erre­gen hef­ti­ges Nie­ßen, wenn sie tro­cken getrie­ben wer­den; bei­de haben glei­che Kräf­te, die nur stär­ker bei den Blu­men sind.

Man schätzt sie seit lan­gen Zei­ten hoch bei innern Sto­ckun­gen der Feuch­tig­kei­ten, des Blu­tes nach einem Fal­le, nach Quet­schun­gen und Stö­ßen, so wie and­rer selbst die Ner­ven an ihrer Wir­kung hin­dern­den Mate­ri­en, bei der Läh­mung, dem schwar­zen Sta­a­re; auch in Ver­hal­tung der Monat­rei­ni­gung und in lang­wie­ri­gen Wech­sel­fie­bern (?) Ihre sinn­li­che Wir­kung besteht in Erre­gung einer gro­ßen Ban­gig­keit in der Herz­gru­be, Zit­tern, Uebel­keit, Schweiß und Harn.