Färberwaid

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Fär­ber­waid, Isa­tis tinc­to­ria, L. [Zorn pl. med. T. 191.] mit gekerb­ten Wur­zel­blät­tern, pfeil­för­mi­gen Sten­gel­blät­tern und läng­lich­ten Schöt­chen, ein drei bis vier Fuß hohes Gewächs mit zwei­jäh­ri­ger Wur­zel, wel­ches in Gel­dern, Frank­reich, Ita­li­en, dem Elsaß und in Thü­rin­gen häu­fig gebau­et wird, und vom Mai bis Heu­mo­nat klei­ne gel­be Blu­men trägt.

Ehe­dem bedien­te man sich des Krau­tes (hb. Gla-sti, hb. Isa­tis) des­sen glän­zend hell­grü­ne Blät­ter einen anfäng­lich bit­ter­li­chen, her­nach aber sehr krat­zen­den Geschmack hin­ten auf der Zun­ge zurück las­sen, als eines äußer­li­chen und inner­li­chen Mit­tels in sehr von ein­an­der abwei­chen­den Krank­hei­ten, wodurch sein Nut­zen zwei­fel­haft wird; äußer­lich in Zer-thei­lung der Geschwüls­te und das Blut zu stil­len, inner­lich gegen Gelb­sucht, Wür­mer, Melan­cho­lie u.s.w. Man bedient sich des frisch zer­quetsch­ten Krau­tes als eines empi­ri­schen Wund­mit­tels; die dru­sich­ten Pfer­de fres­sen es gern und genesen.