Edelkamille

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Edel­ka­mil­le, Ant­he­mis nobi­lis L. [Zorn pl. med. Tab. 161.] mit rauch­haa­ri­gen gefie­dert zert­heil­ten Blät­tern, deren Blätt­chen band­för­mig und zuge­spitzt sind, ein fort­wäh­ren­des, im süd­li­chen Euro­pa an son­nich­ten Trif­ten ein­hei­mi­sches, nie­der­lie­gen­des Gewächs, wel­ches im Mai und Brach­mo­nath blüht, und sich in Gär­ten gefüllt zeigt.

Die Blu­me (flor. Cha­mo­mil­lae roma­nae. Cha­mae­me­li nobi­lis), wel­che einen durch­drin­gen­den und ange­neh­mern Geruch als der Kamil­len­mettram, und einen bal­sa­misch bit­tern Geschmack besitzt, zeigt beru­hi­gen­de, krampf­stil­len­de, schweiß­trei­ben­de und stär­ken­de Kräf­te. Letz­te­re blei­ben bei der Destil­la­ti­on mit Was­ser in der Retor­te zurück, ers­te­re aber gehen als wohl­rie­chen­des Was­ser, zum Theil auch als ein gel­bes oder blau­es, sehr bei­ßen­des, äthe­ri­sches Oel, über, wovon man 1/​483 bis 1/​205 erhält.