Dioskurides Arzneimittellehre, Seite 12

Einleitung

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a) Dio­scori­des de her­bis femi­ni­nis: eher eine Bear­bei­tung der glei­chen Quel­len als eine Ueber­set­zung, stets illus­trirt und nur 72 Capi­tel stark; b) die gleich­falls illus­trir­te, aber wört­li­che Ueber­set­zung aus der Gothen­zeit (493–555 n. Chr. Rose, Anecd. II 115 sqq.), in der Mün-che­ner Hand­schrift mit 500 Bil­dern mehr ver­se­hen als in der der Wie­ner Biblio­thek, also in die­ser Bezie­hung im Mit­tel­al­ter erwei­tert, in sogen. lon­go­bar­di­scher Schrift; c) die aus der saler­ni­ta­ni­schen Schu­le her­vor-gewach­se­ne, im Mit­tel­al­ter über­wie­gen­de Ueber­set­zung “Dya­se­ori­des”, auf C beru­hend, aber aus Ori­ba­si­os, Gar­gi­li­us Mar­cia­lis, Pseu­dapu­le­jus, Gale­nus ad Pater­num, Isi­do­rus etc. berei­chert und alpha­be­tisch geord­net. Die letzt­ge­nann­te Com­pi­la­ti­on besteht aus Bil­dern des Kra­teu­as, aus den Syn­ony­men­ver­zeich­nis­sen eines den Pam­phi­los aus­beu­ten­den Inter­po­la­tors und aus dem Dio­s­ku­r­i­des-Text mit Par­al­lel­stel­len aus Kra­teu­as und Galen.

Die äch­ten Dio­s­ku­r­i­des-Tex­te mit der ursprüng­li­chen Anord­nung sind im 14. Jahr­hun­dert aus­ge­gra­ben. Die Vor­lie­be für die alpha­be­ti­sche Rei­hen­fol­ge erklärt sich dar­aus, dass Dio­s­ku­r­i­des als Schul­buch benutzt wur­de und sie dazu beque­mer war.

Die Maasse und Gewichte.

Wel­ches Maass- und Gewichts­sys­tem Dio­s­ku­r­i­des in sei­nen Recep­ten ange­wandt hat, ob es das grie­chi­sche, und zwar das atti­sche (ein Gemisch von Deci­mal- und Duo­de­ci­mal­sys­tem) oder das römi­sche mit grie­chi­scher Bezeich­nung ist, lässt sich mit abso­lu­ter Gewiss­heit nicht sagen, da er selbst über die­se für eine Arz­nei­mit­tel­leh­re so wich­ti­gen Momen­te kei­ner­lei Anga­ben macht.

Die Römer haben, wie Hult­sch (Grie­chi­sche und römi­sche Metro-logie S. 81 ff.) nach­weist, ihre Hohl­ma­as­se nach dem atti­schen norm­irt; um so leich­ter war es daher, dass, nach­dem Grie­chen­land unter die Herr-schaft der Römer gekom­men war, ein Maass des römi­schen Sys­tems in das grie­chi­sche über­ging. Das grie­chi­sche Gewicht brach­te man in der Kai­ser­zeit mit dem römi­schen in Ver­bin­dung. Bei den grie­chi­schen Aerz­ten war die Drach­me, Spä^n/nj, im Gebrauch, in Rom war es der Denar, und auf die­sen wur­de die Bezeich­nung Drach­me über­tra­gen. Pli­ni­us XXI 185 spricht sich dar­über so aus: “Und weil wir bei den Maas­sen und Gewich­ten uns häu­fig der grie­chi­schen Namen bedie­nen müs­sen, wol­len wir hier ein für alle Mal ihre Erklä­rung her­set­zen. Die atti­sche Drach­me — denn die Aerz­te rich­ten sich so ziem­lich nach der atti­schen — hat das Gewicht eines Sil­ber­denars, sie macht 6 Obo­len Ge-wicht aus, der Obo­lus hält 10 Chal­ci, der Becher (Cya­thus) wiegt 10 Drach­men. Wenn man von dem Maass Ace­tabu­lum spricht, so ist