Auslaugen

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Aus­lau­gen (Eli­xi­va­tio), heist durch Waschen mit Was­ser oder Wein­geist Salzt­hei­le aus einer Mate­rie zie­hen, wel­che auch unauf­lös­li­che Thei­le ent­hält, die man zu ent­fer­nen sucht. Hier ist es uns um die Erhal­tung der Salzt­hei­le zu thun, da man hin­ge­gen beim Absü­ßen die unauf­lös­li­chen Thei­le von anhän­gen­den Salzt­hei­len rein zu erhal­ten die Absicht hat.

Will man beim Aus­lau­gen die Salzt­hei­le mit so wenig als mög­lich Was­ser ver­bun­den haben, wie gewöhn­lich der Fall ist, um das vie­le Abdamp­fen einer all­zu stark ver­dünn­ten Lau­ge zu erspa­ren, so muß man die aus­zu­lau­gen­de Mate­rie mit so wenig als mög­lich Was­ser auf ein­mal anrüh­ren, die Mischung wohl bewe­gen, und die Lau­ge dann ent­we­der durch Abgie­ßen oder mit­telst des Fil­tri­rens schei­den. Dieß wird meh­re­re male wie­der­holt, bis die aus­ge­zo­gne Lau­ge ganz arm an Salzt­hei­len wird.

In vie­len Fäl­len ist es dien­lich, dem Was­ser vie­le Stun­den Zeit zur Auf­lö­sung der beab­sich­te­ten Salzt­hei­le zu las­sen, und die Mischung von Zeit zu Zeit umzu­rüh­ren. In meh­rern Fäl­len ist es zur Ver­stär­kung der Lau­ge und zur Beschleu­ni­gung der Arbeit sehr dien­lich, heis­ses Was­ser zur Aus­lau­gung anzu­wen­den, oder auch die Mischung eini­ge Zeit kochen zu las­sen; man müß­te denn ein in kal­tem Was­ser leicht auf­lös­li­ches Salz von einem im kal­ten Was­ser schwer auf lös­li­chen tren­nen wollen.