Holunder, eine geschätzte Heilpflanze früher wie heute

Die Bee­ren des Schwar­zen Holun­der (Sam­bu­cus nigra) sind reif. Das Pflü­cken und Ver­ar­bei­ten lohnt sich, um einen eige­nen Holun­der­be­er­saft-Vor­rat für die Erkäl­tungs­zeit anzu­le­gen. Holun­der­be­er­saft ist ein altes, und gut wirk­sa­mes Haus­mit­tel zur Vor­beu­gung oder bei schon ein­ge­tre­te­nen Erkältungen.

Die schwar­zen Früch­te hän­gen an elas­ti­schen Zweig­enden, die am unte­ren Ende begin­nen, sich rot fär­ben um dann zu den Früch­ten hin in knall­ro­ten Ver­zwei­gun­gen zu enden. Sie sehen wie Adern aus, die die Früch­te hal­ten und bis zum Schluss ver­sor­gen. Flie­der­bee­ren (Holun­der­bee­ren, Hol­ler oder Flie­der) kön­nen leicht gepflückt wer­den. Die Ver­ar­bei­tung macht dann wegen der star­ken Fär­bung der Bee­ren mehr Arbeit. Wer die­se Arbeit nicht scheut, kann nicht nur reich­li­che Ern­te ein­brin­gen, son­dern sich für die Erkäl­tungs­zeit mit Flie­der­be­er­saft eindecken.

Hier aus­führ­li­che Rezep­te zum Nachmachen:

Flie­der­be­er­saft ohne Ent­saf­ter selbermachen

Flie­der­be­er­sup­pe selbermachen

Flie­der­beer­punsch

Weiß­dorn-Holun­der-Mar­me­la­de

Holun­der­beer­mar­me­la­de (pur)

Der Flie­der­beer­busch oder Holun­der, der drei bis fünf Meter hoch wächst, war eine geschätz­te Heil­pflan­ze. Holun­der wuchs rund um die Gehöf­te der Men­schen, denn er hat­ten hohen Nut­zen: Blü­ten, Blät­ter, Rin­de, Holz und Wur­zeln wur­den ver­wen­det – und dass nach­weis­lich seit der Stein­zeit. Holun­der wur­de so geach­tet, dass sich Mythen um ihn rank­ten: Er schütz­te vor Blitz- und Hagel­schlag und dem bösen Blick. Gute Haus­geis­ter bewohn­ten ihn, wes­halb es kei­ne gute Idee war, ihn abzu­ha­cken oder über Gebühr zu ver­letz­ten – die Haus­geis­ter konn­ten dies übel neh­men und Unglück bringen.

Die Bee­ren müs­sen gekocht werden

Sowohl die Holun­der­blü­ten wie auch der Holun­der­saft ist ein pro­ba­tes Mit­tel gegen Erkäl­tun­gen. Getrock­ne­te Holun­der­blü­ten wir­ken schweiss­trei­bend, anti­oxi­da­tiv und stei­gern die Ent­wick­lung von Bron­chi­al­se­kre­ten – hel­fen also beim Abhusten.

Holun­der­blü­ten-Tee: Rezept

Auch der Holun­der­be­er­saft hilft nach­weis­lich bei Erkäl­tun­gen oder Grip­pe [1]. Er ent­hält Vit­amin B und C, Frucht­säu­ren und äthe­ri­sche Öle. Das Haus­mit­tel wird als vor­sorg­li­ches Mit­tel zur Abwehr oder bei einer schon ein­ge­tre­te­nen Erkäl­tung heiß mit dem Saft einer Zitro­ne und Honig getrun­ken. Die Zitro­ne wird ger­ne hin­zu­ge­fügt, um eine fruch­tig-säu­ri­ge Note in den Holun­der­be­er­saft hin­ein­zu­brin­gen. Holun­der­be­er­saft ohne Zucker oder Honig ist nur etwas für beson­ders gro­ße Holun­der­beer-Lieb­ha­ber. Denn Holun­der hat schon einen sehr eige­nen Geschmack.

Wird die Signa­tur der Bee­ren beach­tet mit ihrer star­ken Äde­rung, so ist der volks­heil­kund­li­che Hin­weis auf die Stär­kung des Her­zens und des Kreis­laufs nach­voll­zieh­bar. Der dunk­le Farb­stoff heisst Anto­cya­ni­din. Er gilt als Anti­oxi­dans, schützt also die Zell­mem­bra­nen vor frei­en Radi­ka­len und ver­lang­samt Alte­rungs­pro­zes­se nicht nur der pflanz­li­chen, son­dern auch der mensch­li­chen Zellen.

Autorin
• Mari­on Kaden, Heil­pflan­­zen-Welt (2016).
Quel­le
[1] Zakay-Rones Z1, Vars­a­no N, Zlot­nik M, Man­or O, Regev L, Schle­sin­ger M, Mum­cuo­g­lu M.: Inhi­bi­ti­on of seve­ral strains of influ­en­za virus in vitro and reduc­tion of sym­ptoms by an elder­ber­ry extra­ct (Sam­bu­cus nigra L.) during an out­break of influ­en­za B Pana­ma. J Altern Com­ple­ment Med. 1995 Winter;1(4):361–9 (Kurz­fas­sung).
wei­te­re Infos
Holun­der­blü­ten Monographie

Bitte Ihre Frage, Anmerkung, Kommentar im folgenden Feld eingeben