Regelmäßiges Blutspenden senkt den Bluthochdruck

Bei der Blutspende
© Vero­ni­ca-Cars­tens-Stif­tung

Eine Blut­spen­de kann als moder­ner Ader­lass bezeich­net wer­den. Einer der gesund­heit­li­chen Effek­te ist die Sen­kung des Blut­hoch­drucks. Ergeb­nis­se einer neu­en Studie.

Men­schen mit Blut­hoch­druck kön­nen sich selbst und ande­ren leicht etwas Gutes tun: Regel­mä­ßig Blut spen­den gehen. Die Gesund­heit för­dern­den Effek­te wur­den durch eine wei­te­re Stu­die von Ber­li­ner Wis­sen­schaft­lern bestä­tigt: Von den ins­ge­samt ein­be­zo­ge­nen 292 Erst-Blut­spen­dern hat­ten 146 bei Stu­di­en­be­ginn einen erhöh­ten Blut­druck, die ande­ren Pro­ban­den einen nor­ma­len Blut­druck. Die Stu­die wur­de ein Jahr lang durch­ge­führt, wobei man­che Pro­ban­den bis zu vier Mal Blut spendeten.

Um sicher­zu­ge­hen, dass der posi­ti­ve, blut­druck­sen­ken­de Effekt tat­säch­lich auf die Blut­spen­den zurück­ge­führt wer­den konn­te, wur­den die an der Stu­die teil­neh­men­den Blut-Spen­der gebe­ten, ihre übli­chen Ver­hal­tens­wei­sen im All­tag bei­zu­be­hal­ten. So soll­ten sie bei­spiels­wei­se nicht zusätz­lich ver­mehrt Sport trei­ben, oder ihre Ernäh­rung umstel­len. Zu Beginn und am Ende der Stu­die wur­de außer­dem zur Kon­trol­le der Body-Mass-Index (BMI) mit in die Ergeb­nis­aus­wer­tung ein­be­zo­gen. Neben den Blut­druck­mes­sun­gen wur­den die Pro­ban­den zusätz­lich nach ihrem Befin­den befragt. Schon nach der ers­ten Blut­spen­de berich­te­ten die von Blut­hoch­druck betrof­fe­nen Stu­di­en­teil­neh­mer von “einer wohl­tu­en­den Wir­kung”. Die­ser Effekt ver­stärk­te sich direkt mit der Zahl der Spen­den, konn­ten die Wis­sen­schaft­ler fest­stel­len. Und: Je mehr Blut­spen­den die Blut­hoch­druck-Pro­ban­den geleis­tet hat­ten, des­to grö­ßer fiel die Blut­druck­sen­kung aus. Am stärks­ten konn­ten die Blut-Spen­der mit stark erhöh­tem Blut­druck pro­fi­tie­ren. Bei den Stu­di­en-Teil­neh­mern mit nor­ma­lem Blut­druck zeig­ten sich hin­ge­gen kei­ne rele­van­ten Ver­än­de­run­gen – ins­be­son­de­re auch kei­ne zu nied­ri­gen Blutdruckwerte.

War­um Blut­spen­den einen blut­druck­sen­ken­den Effekt haben, bleibt wei­ter­hin unge­klärt. Die Pra­xis der Blut­ent­nah­me ist aller­dings schon vie­le Jahr­hun­der­te alt und wur­de frü­her als Ader­lass bezeich­net. Einen wich­ti­gen Unter­schied zwi­schen Blut­spen­de und Ader­lass gibt es aller­dings: Das Blut des Ader­las­ses wur­de frü­her ent­sorgt, das Blut einer Blut­spen­de wird heut­zu­ta­ge anschlie­ßend medi­zi­nisch wei­ter­ge­nutzt. Prof. Dr. Andre­as Mich­al­sen, Cha­ri­té Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ber­lin und Imma­nu­el Dia­ko­nie Group Ber­lin, einer der mit­ver­ant­wort­li­chen Ärz­te der durch­ge­führ­ten Stu­die erklärt: “Unse­re Stu­die adres­siert gleich zwei unab­hän­gi­ge Pro­ble­me von welt­wei­ter Bedeu­tung: Die Erfor­der­nis neben­wir­kungs­ar­mer und kos­ten­güns­ti­ger The­ra­pie­mög­lich­kei­ten des Blut­hoch­drucks und die zuneh­men­de Knapp­heit von Blut­kon­ser­ven. Pati­en­ten mit Blut­hoch­druck kön­nen durch regel­mä­ßi­ges Blut­spen­den gleich­zei­tig sowohl sich als auch ande­ren Gutes tun”.

Wer Blut spen­den will, kann zu Blut­spen­de-Diens­ten wie das Deut­sche-Rote-Kreuz (DRK) gehen oder auch gleich Uni­ver­si­täts­kran­ken­häu­ser oder Kli­ni­ken selbst auf­su­chen. Vie­le enga­gier­te Blut-Spen­der sehen in ihrer Blut­spen­de nicht nur einen Akt der Mensch­lich­keit, son­dern auch die Mög­lich­keit der Selbst­kon­trol­le (z.B. bei Ver­än­de­run­gen der Blut­wer­te). Regel­mä­ßi­ges Blut­spen­den senkt nicht nur den Blut­hoch­druck, son­dern kann auch als beson­de­re Art der Vor­sor­ge gewer­tet werden.

Quel­le
• Pres­se­mit­te­lung Ver­o­­ni­­ca-Cars­­tens-Stif­­tung, Heil­pflan­­zen-Welt (20.1.2016).
• Pres­se­aus­sendung: Regel­mä­ßi­ges Blut­spen­den senkt den Blut­hoch­druck. Neue Per­spek­ti­ven in der Hyper­­to­­nie-The­ra­pie. 26.01.2016 von der Veronica-Carstens-Stiftung.
• Kam­hieh-Milz S, Kam­hieh-Milz J, Tauch­mann Y, Oster­mann T, Shah Y, Kalus U, Sala­ma A, Mich­al­sen A: Regu­lar blood dona­ti­on may help in the manage­ment of hyper­ten­si­on: an obser­va­tio­nal stu­dy on 292 blood donors. Trans­fu­si­on, Artic­le first published online: 8 DEC 2015. DOI: 10.1111/trf.13428
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