Berberitze: Die unbekannte Beere

Ber­be­rit­zen­früch­te im Herbst

Herbst­zeit ist Ern­te­zeit. Alle mög­li­chen Früch­te ste­hen zur Ver­fü­gung: Äpfel, Pflau­men, Bir­nen. Vie­le Bee­ren­ar­ten, dar­un­ter eine bei uns etwas Unbe­kann­te­re: Die Ber­be­rit­ze (Ber­be­ris vul­ga­ris).

Die Ber­be­rit­ze ist wächst in Euro­pa (nicht Nord­scan­dia­ni­en), Russ­land, Tür­kei und auch in Nord­afri­ka. Im Herbst sind die klei­nen, schma­len Ber­be­ritz­ten-Früch­te reif, die eine tief­ro­te Far­be anneh­men. Es gibt welt­weit 500 Arten, bei der hier beschrie­be­nen dreht es sich um die Ber­be­ris vulgaris.

Die Ber­be­rit­ze ist bei uns auch als Essig­bee­re oder Sau­er­dorn bekannt. Sie wächst als dor­ni­ger Strauch, wird kaum höher als zwei Meter und bevor­zugt son­ni­ge Stand­or­te. Stei­ni­ge, son­ni­ge Abhän­ge, son­ni­ge Rän­der von Auenwäldern.

In Jah­ren in denen die Ber­be­rit­ze nicht so vie­le Früch­te trägt, kann die Ern­te müh­sam wer­den, weil die Früch­te recht klein sind. Sie wer­den zu Saft, Mus, Gelee, auch in Kom­bi­na­ti­on mit ande­ren Früch­te zu Mar­me­la­den ver­ar­bei­tet. Sie kön­nen auch in Essig ein­ge­legt wer­den und ver­fei­nern ihn mit ihrem fein-säu­er­li­chem Geschmack. Die Früch­te wer­den eben­falls getrock­net ange­bo­ten, aller­dings lohnt sich der Auf­wand nicht, da das gering ent­hal­te­ne Vit­amin C bei der Trock­nung ver­lo­ren geht. Bes­ser ist also die Ver­ar­bei­tung der fri­schen Früch­te. Und: Das Essen von fri­schen Früch­ten ist wegen des säu­er­li­chen Geschmacks nicht üblich, außer­dem kön­nen sie bei emp­find­li­chen Men­schen Durch­fall und Erbre­chen hervorrufen.

Ber­be­ritz­ten­früch­te am dor­ni­gen Strauch

In Deutschland keine arzneiliche Bedeutung mehr

Die Ber­be­rit­zen­früch­te wur­den oder wer­den auch heu­te noch in vie­len Län­dern arz­nei­lich ver­wandt: Bei Erkran­kun­gen oder Beschwer­den der Nie­ren, ablei­ten­den Harn­we­ge oder des Magen-Darm-Trak­tes. Seit­dem in Deutsch­land die Ber­be­rit­zen-Früch­te, ihre Wur­zeln oder die Rin­de des Strau­ches als “nicht wirk­sam” (sie­he Mono­gra­phie) von wis­sen­schaft­lich arbei­ten­den Exper­ten ein­ge­stuft wur­den, hat die Pflan­ze als Heil­mit­tel – zumin­dest in Deutsch­land – kei­ne Bedeu­tung mehr.

Autorin
• Mari­on Kaden, Heil­pflan­­zen-Welt (2012).
wei­te­re Infos
Mono­gra­phie
Geschich­te und Bedeu­tung der Monographien

Bitte Ihre Frage, Anmerkung, Kommentar im folgenden Feld eingeben