Giftpflanzen sicher erkennen

Das Sam­meln und Ern­ten von Heil­pflan­zen oder Wild­kräu­tern ist in Mode gekom­men. Bei aller Begeis­te­rung für das Hob­by dür­fen auch Hin­wei­se auf die Gif­tig­keit von Pflan­zen nicht feh­len. Denn so man­cher Uner­fah­re­ne (oder Kin­der) geht mög­li­cher­wei­se zu unbe­darft an das Sam­meln her­an. Ganz nach dem Mot­to “ach, die Früch­te sehen ja lecker aus, die pro­bie­re ich ein­mal”. Eine der­ar­ti­ge Her­an­ge­hens­wei­se kann schlim­me Fol­gen haben: Von schwe­ren Ver­gif­tungs­er­schei­nun­gen bis hin zum Tod, wenn nicht recht­zei­tig Gegen­maß­nah­men ergrif­fen wer­den kön­nen. Vie­le Heil­pflan­zen und Wild­kräu­ter haben ähn­lich aus­se­hen­de zum Teil sehr gif­tig wir­ken­de Vet­tern. Daher wird Heil­pflan­zen-Fans drin­gend ange­ra­ten, vor dem Sam­meln die Pflan­zen rich­tig zu bestim­men. Bei Unsi­cher­heit soll­ten die Pflan­zen oder Früch­te lie­ber ste­hen bezie­hungs­wei­se hän­gen gelas­sen werden.

Das Bestim­mungs­buch “Gift­pflan­zen sicher erken­nen” gehört zur Tri­lo­gie des Pro­jek­te-Ver­la­ges, Hal­le. Das Buch basiert im Wesent­li­chen auf die lie­be­vol­len, detail­treu­en Zeich­nun­gen von Ruth Weber. Jeweils auf der rech­ten Sei­te ist eine Pflan­ze abge­bil­det, auf der lin­ken sind die Fami­lie, Name, Beschrei­bung, Vor­kom­men und Ver­brei­tung, Toxi­sche Bestand­tei­le, Ver­gif­tungs­sym­pto­me, The­ra­pie­maß­nah­men und Geschicht­li­ches auf­ge­führt. Das Buch hat ins­ge­samt 108 far­bi­ge Tafeln.

Bei man­chen aus­ge­wähl­ten Pflan­zen wer­den Kräu­ter­kun­di­ge oder Exper­ten sicher­lich stut­zen. Die Aus­wahl ent­hält auch die eine oder ande­re Heil­pflan­ze, bei denen Fach­leu­te die Ein­nah­me von gerin­ge Dosen ver­schie­de­ner Pflan­zen­tei­le als heil­sam ein­schät­zen. Doch die Autoren ent­schie­den sich offen­sicht­lich für abso­lu­te Sicher­heit. So haben sie bei­spiels­wei­se auch den Wald­meis­ter als gif­tig kate­go­ri­siert. Mög­li­cher­wei­se gab die Kuma­rin-Dis­kus­si­on der letz­ten Jah­re den Aus­schlag. Denn dabei wur­de das ent­hal­te­ne Kuma­rin der Pflan­ze in hohen Men­gen auf­ge­nom­men, als schäd­lich dar­ge­stellt. Doch wie die Autoren selbst einen Hin­weis auf den Satz des Para­cel­sus geben: Die Dosis macht das Gift. Anfän­gern ist jedoch nicht ver­mit­tel­bar, wel­che Men­gen nun hei­lend und wel­che töd­lich sind. Daher ist der Aspekt der Sicher­heit sicher­lich ein wichtiger.

wei­te­re Infos
Heil­pflan­zen
Ess­ba­re Wild­kräu­ter und Wildfrüchte
• Hil­ler, Karl; Bicke­rich, Gün­ter: Gift­pflan­zen. Sicher erken­nen. Pro­­jek­­te-Ver­­lag GmbH, Hal­le, 2010. Preis 20 €. Direk­te Bestel­lung bei Amazon.

Bitte Ihre Frage, Anmerkung, Kommentar im folgenden Feld eingeben