Begründer:
Magnetfeld-Therapien wurden schon angewendet, als es noch gar keine pysikalisch begründete Magnetfeldlehre gab. Damals galten die Kräfte von Magneten noch als “kosmische Kräfte”. Trotzdem benutzen Heiler im Altertum magnetisch aufgeladene Metalle, um Wunden zu heilen. Berühmte Naturärzte wie Hippokrates (um 460–377 v.Chr.), Galen (Claudius Galenus) (129–199) und später Paracelsus (1493–1541) hinterließen Schriften über die Heilwirkung von Magneten.
Heute arbeiten Medizin und Technik an der Entwicklung von Geräten, mit denen die Magnetfeldtherapie noch präziser und breit gefächert eingesetzt werden kann.
Ausführung:
Es gibt verschiedene Formen der Magnetfeld-Therapie:
- Behandlung mit Magnetfolien, die auf die Haut geklebt werden. Diese Folien wirken sowohl gegen Muskelverspannungen (z.B. im Schulter-Nacken-Bereich) als auch gegen Schmerzen (z.B. beim Hexenschuß), bei schlechtheilenden Narben und bei Entzündungen im Unterleib.
- Behandlung mit magnetischen Impulsfeldern, die keine gleichbleibende Magnetkraft aufweisen, sondern schwingen.
Sie weisen “Kraftspitzen” (Spikes) und “Krafttäler” auf. Magnetische Impulsfelder werden eingesetzt, um Blutergüsse aufzulösen, ganze Muskelpartien zu lockern und chronische Schmerzzustände (z.B. bei Rheuma) zu lindern. Die Behandlung mit magnetischen Impulsfeldern ist jedoch seit kurzem umstritten, da die Schwankungen auch schädliche Wirkungen auf den Organismus erzielen können. Deshalb geht der Trend dahin, möglichst gleichbleibende Magnetfelder zu erzeugen. - Behandlung nach dem Magnetomedics-Verfahren. Dieses Verfahren wird vor allem bei Knochenbrüchen und Osteoporose eingesetzt. Dazu wird vor der Behandlung die Knochendichte festgestellt und nach dem jeweiligen Befund die Behandlungsdauer und die erforderliche Stärke der (gleichbleibenden) Magnetfelddurchflutung errechnet. Die Patienten sitzen während der Behandlung auf einem Spezial-Sessel, in den eine Applikatorspule eingelagert ist. Diese Applikatorspule kann mit Hilfe eines Computers exakt dosierte Magnetfelder erzeugen, die auf geschädigte Körperstellen abgegeben werden. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, daß durch diese Magnetfeldtherapie die Knochendichte meßbar zunimmt, die Beweglichkeit gefördert wird und der Stoffwechsel angeregt wird.
Wirkungsweise:
Eine genaue Erklärung für die Wirkungsweise der Magnetfeld-Therapien gibt es noch nicht. Es läßt sich jedoch nachweisen, daß die Magnetfeldkraft bis tief unter der Haut meßbar ist. Folglich wirkt die Kraft tatsächlich auf den Organismus ein. Es wird vermutet, daß die Magnetkräfte den Sauerstoff-Stoffwechsel beeinflussen. Darüber hinaus könnten sie auf die Minerale und Spurenelemente einwirken, die an den Zellmembranen lagern und durch sie in die Zellen eindringen. Das könnte den Zellstoffwechsel verbessern, der vermutlich ebenfalls auf elektromagnetische Weise funktioniert.
Als sicher gilt, daß Magnetkräfte die Reflexzonen in der Haut reizen und diese Zonen den heilsamen Reiz an die inneren Organe weiterleiten (Reflexzonentherapie).
Status:
Die Schulmedizin steht den Magnetfeld-Therapien kritisch gegenüber. Neuere Methoden wie das Magnetomedics-Verfahren werden jedoch als wirksam eingestuft und kommen langsam bei Ärzten und Klinken zur Anwendung.
Quelle
© Mit freundlicher Genehmigung des Honos Verlages, Köln, 2010.