Umstimmen

Das Umstim­men von Kör­per, Geist und See­le erfolgt durch Rei­ze von außen. Des­halb wer­den umstim­men­de The­ra­pien auch Reiz­the­ra­pien genannt, die dann zur Regu­la­ti­on der Kör­per­funk­tio­nen führen.

Ausführung:

Es gibt eine Viel­zahl von umstim­men­den The­ra­pien, die alle ein Ziel haben: Kör­per, Geist und See­le in die rich­ti­ge Rich­tung zu len­ken, also weg von der Erkran­kung. Beim Umstim­men des Geis­tes wie zum Bei­spiel in Lebens­kri­sen hel­fen Gesprächs­the­ra­pien. Beim Umstim­men der See­le wie zum Bei­spiel in depres­si­ven oder stres­si­gen Pha­sen hilft die Musik­the­ra­pie. Sie übt durch Klän­ge und Töne eine auf­hei­tern­de oder eine beru­hi­gen­de Wir­kung aus. Auch ein Spa­zier­gang durch die Natur kann die See­le posi­tiv beein­flus­sen. Dann erfolgt der Reiz über das Auge, indem schö­ne Land­schaf­ten oder Flo­ra und Fau­na eine bild­haf­te auf­hei­tern­de Wir­kung auf die See­le aus­üben, sie beru­hi­gen und ihr neue Kraft schenken.

Das Umstim­men des Kör­pers kann je nach Ziel durch ver­schie­de­ne Rei­ze erfol­gen. Geeig­ne­te The­ra­pien sind Bäder (Hydro­the­ra­pien, Kneipp-The­ra­pie, Thalas­so­the­ra­pie), Haut­bürs­ten, Baun­scheid­tie­ren, Eigen­blut-The­ra­pien und Schröp­fen. Dabei wir­ken die Rei­ze mal äußer­lich, mal grei­fen sie in den Orga­nis­mus ein. Auch eine Ernäh­rungs­the­ra­pie kann den Kör­per umstim­men. Dabei kann die Umstim­mung kurz­fris­tig über eine Diät erfol­gen oder lang­fris­tig und dau­er­haft über eine Ernährungsumstellung.

Die Aus­wahl des Umstim­mungs­ver­fah­rens soll­te nach der vor­lie­gen­den Erkran­kung erfol­gen und dem Reak­ti­ons­typ des Pati­en­ten ent­spre­chen. Dabei kann es pas­sie­ren, daß sich der Zustand des Pati­en­ten zunächst ver­schlech­tert (Erst­re­ak­ti­on oder Heil­re­ak­ti­on). Das ist jedoch ein Zei­chen dafür, daß der Kör­per auf die Reiz­the­ra­pie reagiert. In der Regel tritt nach der Erst­re­ak­ti­on eine schnel­le Bes­se­rung und Hei­lung ein.

Wirkungsweise:

Reiz­the­ra­pien wir­ken unspe­zi­fisch auf den Kör­per ein. Sie rich­ten sich nicht gegen spe­zi­el­le Krank­heits­er­re­ger, son­dern wol­len das gesam­te Abwehr­sys­tem des Kör­pers auf Trab brin­gen. Alle Regel­krei­se, die zum Abwehr­sys­tem gehö­ren, müs­sen zu ver­stärk­ter Tätig­keit ange­regt wer­den wie z. B. der Blut­kreis­lauf und der Lymph­fluß. Es geht auch dar­um, den Stoff­wech­sel zu akti­vie­ren und Schad­stof­fe aus­zu­lei­ten. Sind die Selbst­hei­lungs­kräf­te erst wie­der aktiv, wird der Kör­per bes­ser mit Krank­hei­ten fer­tig. Eine Ernäh­rungs­the­ra­pie stärkt das Abwehr­sys­tem, indem sie den Orga­nis­mus ent­las­tet, ihn aber gleich­zei­tig mit not­wen­di­gen Nähr­stof­fen ver­sorgt. So kön­nen die Regel­krei­se noch effek­ti­ver funktionieren.

Status:

Die Schul­me­di­zin setzt The­ra­pien zum Umstim­men meist bei chro­ni­schen Erkran­kun­gen ein, die sich nur schwer direkt beein­flus­sen las­sen. Dabei bedient sie sich nicht immer der glei­chen Maß­nah­men wie die Natur­heil­kun­de, son­dern behan­delt mit eige­nen, manch­mal che­mi­schen Mit­teln. Nicht alle natur­heil­kund­li­chen Umstim­mungs­the­ra­pien sind schul­me­di­zisch aner­kannt. Das könn­te sich jedoch mit dem Fort­schrei­ten der Ganz­heits­me­di­zin (Para­dig­men­wech­sel) ändern.

Quel­le
© Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Honos Ver­la­ges, Köln, 2010.

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