Elektro-Akupunktur nach Voll (EAV)

Begründer:

Vor mehr als 40 Jah­ren beschäf­tig­te sich der Arzt Dr. med. Rein­hold Voll aus Plochin­gen mit der chi­ne­si­schen Aku­punk­tur, die zum dama­li­gen Zeit­punkt noch von der Medi­zin abge­lehnt wur­de. Zusam­men mit einem Inge­nieur ent­wi­ckel­te er ein elek­tro­ni­sches Gerät, das Aku­punk­tur­punk­te auf der Haut orten und ihre Ener­gie mes­sen soll­te. Er stell­te fest, das es spe­zi­el­le Haut­punk­te gibt, die einen grö­ße­ren elek­tri­schen Haut­wi­der­stand auf­wei­sen als die umge­ben­de Flä­che. Dabei fand er wesent­lich mehr Haut­punk­te mit erhöh­tem Wider­stand, als der tra­di­tio­nel­len Aku­punk­tur­leh­re bekannt waren, und nahm die­se in sei­ne Aku­punk­tur­me­tho­de mit auf.

Ausführung:

Voll behan­delt die von ihm ent­deck­ten Aku­punk­tur­punk­te nicht mit Nadeln, son­dern mit klei­nen Strom­im­pul­sen, die mit­tels eines von ihm kon­stru­ier­ten Geräts erzeugt wer­den. An die­ses Gerät ist eine Hand­elek­tro­de ange­schlos­sen, die der Pati­ent hält sowie eine blei­stift­för­mi­ge Punk­t­elek­tro­de, mit der der The­ra­peut die Haut abtas­tet. Zwi­schen den Elek­tro­den fließt ein schwa­cher Gleich­strom. Trifft der Strom­im­puls einen Aku­punk­tur­punkt, reagiert das zuge­hö­ri­ge Organ im Kör­per. Zu sehen ist dies an einem Zei­ger­aus­schlag auf der Meß­ska­la des Gerä­tes. Je nach Stär­ke des Zei­ger­aus­schlags kann ver­mu­tet wer­den, ob das Organ eine Stö­rung auf­weist oder “nor­mal” reagiert. Das Ver­fah­ren eig­net sich also zur Dia­gno­se­fin­dung, kann aber auch als The­ra­pie­me­tho­de ein­ge­setzt werden.

Wirkungsweise:

Voll geht davon aus, daß die Orga­ne und Organ­be­rei­che im mensch­li­chen Kör­per einen elek­tri­schen Wider­stand besitzen.

Wird ein Strom­stoß zu einem Organ gesandt, zeigt sich die­ser Wider­stand am Zei­ger­aus­schlag auf einer Meß­ska­la von 0 bis 100 im Nor­mal­fall bei 50 bis 65. Ist der Zei­ger­aus­schlag höher, könn­te das Organ stark gereizt oder ent­zün­det sein. Ist der Aus­schlag gerin­ger, ist das Organ “ange­schla­gen” und arbei­tet nicht rich­tig. So läßt sich bereits in einem sehr frü­hen Sta­di­um eine Organ­stö­rung fest­stel­len, die dann mit der EAV the­ra­piert wer­den kann. Bei der Behand­lung erkrank­ter Organ­be­rei­che wer­den die ent­spre­chen­den Aku­punk­tur­punk­te durch mehr oder weni­ger schwa­che Strom­stö­ße auf heil­sa­me Wei­se gereizt, der Impuls setzt sich zum Organ fort. Je nach Dia­gno­se und Sta­di­um der Organ­er­kran­kung kann jedoch auch eine medi­ka­men­tö­se Behand­lung ein­ge­setzt wer­den oder eine Wei­ter­be­hand­lung durch die Schul­me­di­zin nötig sein.

Status:

Die Schul­me­di­zin steht der EAV kri­tisch gegen­über, obwohl Voll für sei­ne Ent­wick­lung mehr­fach aus­ge­zeich­net wur­de. Medi­zi­nisch gese­hen ist das Ver­fah­ren jedoch (noch) nicht aus­rei­chend beweis­bar. Ärz­te der Natur­heil­kun­de und Heil­prak­ti­ker set­zen das Ver­fah­ren zur Dia­gno­se­fin­dung, zur The­ra­pie und zur Vor­beu­gung erfolg­reich ein. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen Adres­sen.

Quel­le
© Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Honos Ver­la­ges, Köln, 2010.

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