Tropaeolum L.

Tro­paeo­lum L. (Kapu­zi­ner­kres­se, Blu­men­kres­se), ein­zi­ge Gat­tung der Tro­päo­la­ze­en, ein- oder mehr­jäh­ri­ge, weit­äs­ti­ge, klet­tern­de, sel­te­ner nie­der­ge­streck­te Kräu­ter mit oft knol­li­gen Wur­zeln, wech­sel­stän­di­gen, schild- oder hand­för­mi­gen, ecki­gen, gel­app­ten oder ein­ge­schnit­te­nen Blät­tern und ein­zeln ach­sel­stän­di­gen, gel­ben, sel­ten pur­pur­nen oder blau­en, gesporn­ten Blü­ten. Etwa 35 süd­ame­ri­ka­ni­sche Arten. T. majus L. (spa­ni­sche, indi­sche, tür­ki­sche Kres­se, unech­te Kaper), ein­jäh­rig, 1684 aus Peru nach Euro­pa ver­pflanzt und jetzt in zahl­rei­chen Varie­tä­ten in allen Gär­ten zu fin­den, mit meist klet­tern­dem Sten­gel, schild­för­mi­gen Blät­tern und gro­ßen, oran­ge­gel­ben bis pur­pur­brau­nen Blü­ten, schmeckt und riecht kres­sen­ar­tig, wird als Salat geges­sen, die Blü­ten­knos­pen und die unrei­fen, in Essig oder Salz ein­ge­leg­ten Früch­te wer­den wie Kapern benutzt. Die gan­ze Pflan­ze ent­hält ein äthe­ri­sches Ö (Kapu­zi­ner­kres­sen­öl), das wie das Ö der gewöhn­li­chen Kres­se (Lepi­di­um sati­vum) wesent­lich aus Phe­nyl­es­sig­säu­re­ni­tril besteht. Aus die­ser Art und dem ähn­li­chen T. minus L aus Peru sind zahl­rei­che Varie­tä­ten, auch Zwerg­for­men, gezüch­tet wor­den. T. tubero­sum R. et P., mit knol­li­gem Wur­zel­stock und fünf­lap­pi­gen Blät­tern, wird in Peru der genieß­ba­ren Knol­len hal­ber kul­ti­viert und gedeiht auch bei uns. T. Lob­bia­num Paxt. aus Kolum­bi­en, mit leuch­tend kapu­zi­ner­ro­ten Blü­ten, klet­tert 3–4 m hoch, dau­ert in Gewächs­häu­sern aus und blüht dort auch im Win­ter. T. pen­ta­phyl­lum Lam. aus Mon­te­vi­deo, hat schar­lach­ro­te Blü­ten mit spit­zen grü­nen Kelch­zip­feln und hält bei uns im frei­en Land aus. T. adun­cum Lm. (T. pere­grinum Jacq., Kana­ri­en­vo­gel­re­be), mit schwe­fel­gel­ben Blü­ten und zer­schlitz­ten Blu­men­blät­tern, eig­net sich zur Beklei­dung hoher Wände.

Quel­le
Mey­ers Gro­ßes Kon­­­ver­­­sa­­ti­ons-Lexi­­kon (Sechs­te Auf­la­ge). Ein Nach­schla­ge­werk des all­ge­mei­nen Wis­sens. Sechs­te, gänz­lich neu­be­ar­bei­te­te und ver­mehr­te Auf­la­ge. Mit mehr als 16,800 Abbil­dun­gen im Text und auf über 1500 Bil­der­ta­feln, Kar­ten und Plä­nen sowie 160 Text­bei­la­gen. Leip­zig und Wien: Biblio­gra­phi­sches Insti­tut, 1905–1909 (Infos).

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