Tolubalsam

(Opo­bal­sam, Bal­sa­mum tolut­a­num), har­zig-bal­sa­mi­sche Sub­stanz, die, von dem im Gebie­te des Ama­zo­nen­stroms hei­mi­schen Baum Tolui­fera bal­sa­mum (Myr­o­xy­lon tolui­fera) aus bbb-för­mi­gen Ein­schnit­ten in den Stamm gewon­nen, zunächst in Kür­bis­fla­schen auf­ge­fan­gen, dann in Behäl­ter aus Tier­fel­len und nach dem Trans­port zum Ama­zo­nas in Blech­büch­sen umge­füllt wird, ist frisch ter­pen­tin­ar­tig, braun­gelb, durch­sich­tig, erstarrt mit der Zeit mehr und mehr, ist gewöhn­lich halb­weich, rot­bräun­lich und gibt zuletzt ein gelb­li­ches Pul­ver. Er riecht sei­ner als Peru­bal­sam, schmeckt aro­ma­tisch, wenig krat­zend, löst sich in Alko­hol und Äther und besteht aus Harz (Zimt­säu­re- und Ben­zoe­säu­re-Tolu­res­i­no­t­an­no­les­ter), Ben­zoe­säu­re- und Zimt­säu­re­ben­zyl­es­ter, frei­er Zimt- und Ben­zoe­säu­re, einem Koh­len­was­ser­stoff (Phel­land­ren?) etc. Man ver­wen­det T. als Räu­cher­mit­tel und zur Berei­tung eines aro­ma­ti­schen Sirups. T. wird in der Hei­mat seit lan­ger Zeit als Heil­mit­tel benutzt, wur­de im 16. Jahrh. in Eng­land bekannt und von dort durch Clu­si­us 1581 nach Wien gebracht. All­ge­mei­ne­re Anwen­dung fand er erst im 18. Jahrh.

Quel­le
Mey­ers Gro­ßes Kon­­­ver­­­sa­­ti­ons-Lexi­­kon (Sechs­te Auf­la­ge). Ein Nach­schla­ge­werk des all­ge­mei­nen Wis­sens. Sechs­te, gänz­lich neu­be­ar­bei­te­te und ver­mehr­te Auf­la­ge. Mit mehr als 16,800 Abbil­dun­gen im Text und auf über 1500 Bil­der­ta­feln, Kar­ten und Plä­nen sowie 160 Text­bei­la­gen. Leip­zig und Wien: Biblio­gra­phi­sches Insti­tut, 1905–1909 (Infos).

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