Origanum L.

Ori­ga­num L. (Dos­ten), Gat­tung der Labia­ten, Kräu­ter oder Halb­sträu­cher mit ganz­ran­di­gen oder gezahn­ten Blät­tern, klei­nen Halb­wir­teln mit grü­nen oder gefärb­ten Vor­blät­tern und dol­den­ris­pen­ar­ti­gen oder ris­pen­ar­ti­gen Gesamt­blü­ten­stän­den. 11–13 Arten, meist in den Mit­tel­meer­län­dern. O. smyr­nae­um L. (O. cre­ti­cum Hay­ne, spa­ni­scher Hop­fen, kre­ti­scher Dip­tam oder Dos­ten, Dostendi­p­tam), mit fast herz­för­mi­gen, kurz- und dicht­fil­zi­gen Blät­tern, ova­len oder läng­li­chen Blü­ten­äh­ren und vier­zei­lig zie­gel­dach­för­mig gestell­ten, eiför­mi­gen, zuge­spitz­ten Deck­blät­tern, riecht durch­drin­gend aro­ma­tisch, schmeckt scharf gewürz­haft, wächst in Grie­chen­land, Klein­asi­en und Nord­afri­ka und wur­de frü­her arz­nei­lich benutzt, auch berei­tet man dar­aus das äthe­ri­sche Spa­nisch-Hop­fen­öl, das aus Smyr­na in den Han­del kommt. Das Tri­es­ter und das in Deutsch­land aus trock­nem Kraut gewon­ne­ne Spa­nisch-Hop­fen­öl stammt von O. hir­tum. Bei­de Öe ent­hal­ten Kar­va­krol, das Smyr­naer auch Lina­lool. O. Majo­ra­na L. (Majo­ra­na hor­ten­sis Mönch, Majo­ran, Mai­ran), mehr­jäh­rig, bei uns im Frei­en ein­jäh­rig, 30 cm hoch, mit oben ris­pig ver­äs­tel­tem Sten­gel, gestiel­ten, ellip­ti­schen bis ver­kehr­tei­för­mi­gen, stump­fen, ganz­ran­di­gen, grau­grü­nen, kurz und dicht behaar­ten Blät­tern, fast kuge­li­gen, zu drei­en dicht bei­sam­men­ste­hen­den Blü­ten­köpf­chen, wei­ßen Blü­ten und vier­zei­lig zie­gel­dach­för­mig gestell­ten, rund­li­chen, grü­nen, grau­fil­zi­gen Deck­blätt­chen, riecht und schmeckt eigen­tüm­lich aro­ma­tisch, stark kamp­fer­ar­tig, ist in Nord­afri­ka und dem Ori­ent hei­misch und wird bei uns als Küchen­ge­würz kul­ti­viert. Das Kraut wur­de frü­her arz­nei­lich benutzt. Durch Destil­la­ti­on mit Was­ser gewinnt man aus dem Krau­te das äthe­ri­sche Majo­ran­öl. O. vul­ga­re L. (gemei­ner Dos­ten), aus­dau­ernd, 30–60 cm hoch, mit eiför­mi­gen, ganz­ran­di­gen oder undeut­lich gesäg­ten, auf der Ober­sei­te dun­kel­grü­nen, kaum behaar­ten Blät­tern und kur­zen, eiför­mi­gen, in einer Dol­den­ris­pe ste­hen­den Ähr­chen mit vio­let­ten, ange­drück­ten Deck­blätt­chen und roten Blü­ten, riecht stark aro­ma­tisch, majo­r­an­ähn­lich, schmeckt gewürz­haft, bit­ter­lich herb, wächst in Euro­pa und Mit­tel­asi­en und wur­de frü­her wie das dar­aus gewon­ne­ne äthe­ri­sche Ö arz­nei­lich benutzt.

Quel­le
Mey­ers Gro­ßes Kon­­­ver­­­sa­­ti­ons-Lexi­­kon (Sechs­te Auf­la­ge). Ein Nach­schla­ge­werk des all­ge­mei­nen Wis­sens. Sechs­te, gänz­lich neu­be­ar­bei­te­te und ver­mehr­te Auf­la­ge. Mit mehr als 16,800 Abbil­dun­gen im Text und auf über 1500 Bil­der­ta­feln, Kar­ten und Plä­nen sowie 160 Text­bei­la­gen. Leip­zig und Wien: Biblio­gra­phi­sches Insti­tut, 1905–1909 (Infos).

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