Marsdenia Condurango Rchb. fil.

Mars­de­nia Con­du­ran­go Rchb. fil., eine samt­ar­tig behaar­te Lia­ne aus der Fami­lie der Asklepia­da­ze­en, mit gegen­stän­di­gen, brei­ten Blät­tern und in der Regel gepaar­ten korym­bö­sen Blü­ten­ris­pen, die meist ein­ach­se­lig sind, klei­nen Blü­ten und dicken, zuge­spitz­ten, glat­ten Fol­li­keln, wächst in Ecua­dor und Colum­bia und lie­fert die Con­du­ran­gorin­de (Gei­er­rin­de). Die­se bil­det etwa 10 cm lan­ge und 1–7 mm dicke ver­bo­ge­ne Röh­ren oder rin­nen­för­mi­ge Stü­cke, ist auf der Ober­flä­che bräun­lich oder braun­grau, längs­run­ze­lig und höcke­rig, auf der Innen­sei­te hell­grau, derb, längs­strei­fig. Sie schmeckt bit­ter­lich, scharf, krat­zend und riecht eigen­tüm­lich, schwach aro­ma­tisch. Man gibt sie bei Magen­lei­den, um Appe­tit, Ver­dau­ung und All­ge­mein­be­fin­den zu heben, nament­lich auch bei Ver­dacht auf Krebs des Magens und der Spei­se­röh­re. Die Rin­de ent­hält ein Gly­ko­sid, Con­du­ran­gin, ein gelb­li­ches Pul­ver, das sich durch Lösungs­mit­tel in zwei Kör­per zer­le­gen läßt. Die Lösung des was­ser­lös­li­chen Kör­pers trübt sich beim Erwär­men, und eine 2 proz. Lösung erstarrt gal­lert­ar­tig weit unter dem Sie­de­punkt. 1871 kam eine Con­du­ran­gorin­de nach Euro­pa, die von der Asklepia­da­zee Gono­lo­bus Con­du­ran­go Tria­na abge­lei­tet wurde.

Vgl. Jukna, Über Con­du­ran­gin (Dor­pat 1889).

Quel­le
Mey­ers Gro­ßes Kon­­­ver­­­sa­­ti­ons-Lexi­­kon (Sechs­te Auf­la­ge). Ein Nach­schla­ge­werk des all­ge­mei­nen Wis­sens. Sechs­te, gänz­lich neu­be­ar­bei­te­te und ver­mehr­te Auf­la­ge. Mit mehr als 16,800 Abbil­dun­gen im Text und auf über 1500 Bil­der­ta­feln, Kar­ten und Plä­nen sowie 160 Text­bei­la­gen. Leip­zig und Wien: Biblio­gra­phi­sches Insti­tut, 1905–1909 (Infos).

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