Hagenia abyssinica Willd.

Hage­nia abyssi­ni­ca Willd. (Kus­so­baum, Kus­sa­la), ein Baum aus der Fami­lie der Rosa­ze­en, der in der abes­si­ni­schen Berg­re­gi­on hei­misch ist, bis 20 m hoch wird, zot­tig behaar­te Zwei­ge, wech­sel­stän­di­ge, unpaa­rig gefie­der­te Blät­ter, ach­sel­stän­di­ge, gro­ße Blü­ten­ris­pen, wei­ße Blü­ten und kurz­ge­schnä­bel­te, eiför­mi­ge Nüß­chen besitzt. Die weib­li­chen, bereits abge­blüh­ten Ris­pen, bei denen die aus­ge­wach­se­nen Kelch­blät­ter dun­kel pur­pur­rot gewor­den sind, bil­den das offi­zi­nel­le Kus­so (Kos­so, Flo­res Koso). Sie schme­cken schlei­mig, dann krat­zend, bit­ter und adstrin­gie­rend, rie­chen schwach holun­der­ar­tig und ent­hal­ten wenig äthe­ri­sches Ö, Koso­in und Koso­to­xin, ein star­kes Mus­kel­gift. Kus­so ist in Abes­si­ni­en seit lan­ger Zeit bei Men­schen und Scha­fen gegen den Band­wurm im Gebrauch; durch den fran­zö­si­schen Arzt Bray­er kam es nach Paris, und seit 1842 fand es all­ge­mei­ne Ver­wen­dung als Band­wurm­mit­tel. Fri­sche Blü­ten wir­ken eben­so rasch und sicher wie Wurm­farn und Gra­nat­rin­de, machen auch die­sel­ben Neben­er­schei­nun­gen wie diese.

Quel­le
Mey­ers Gro­ßes Kon­­­ver­­­sa­­ti­ons-Lexi­­kon (Sechs­te Auf­la­ge). Ein Nach­schla­ge­werk des all­ge­mei­nen Wis­sens. Sechs­te, gänz­lich neu­be­ar­bei­te­te und ver­mehr­te Auf­la­ge. Mit mehr als 16,800 Abbil­dun­gen im Text und auf über 1500 Bil­der­ta­feln, Kar­ten und Plä­nen sowie 160 Text­bei­la­gen. Leip­zig und Wien: Biblio­gra­phi­sches Insti­tut, 1905–1909 (Infos).

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