Crocus L. (Krokus, Safran), Gattung der Iridazeen, Knollengewächse mit grundständigen, linealen, rinnigen, in der Mitte mit weißen Streifen gezeichneten, gleichzeitig mit oder nach den Blüten sich entwickelnden Blättern, unmittelbar aus der dichten, netzfaserigen Zwiebelknolle hervorkommenden, langröhrigen, trichterförmigen Bliiten und erst während der Reise über den Boden tretender, papierartiger, vielsamiger Kapsel. Etwa 60 Arten im Mittelmeergebiet. C. sativus L. (echter Safran, Herbstsafran). Von Herbstkrokus werden als Zierpflanzen kultiviert: C. iridiflorus Heuf., aus Griechenland, mit blauer Blüte; C. nudiflorus Smith, aus dem Orient, mit blaßblauer Blüte; C. speciosus Bieberst., aus Taurien, mit dunkelblauer Blüte. Viel verbreiteter sind die Frühlingskrokus, besonders C. vernus Smith, mit violettblauen oder weißen Blüten, aus Südeuropa, und der gelbe Safran, C. luteus Lam., mit schönen, großen, dottergelben, glockenförmigen Blumen, aus Taurien, C. variegatus Hoppe, mit blaßblauen Blüten, aus dem Litorale, C. versicolor Kerr., mit weißen und blauen Blüten, aus Südeuropa, u. a. Diese Arten und zahlreiche Varietäten werden besonders als Einfassung der Blumenbeete oder truppweise am Rande der Strauchgruppen und in Rasenflächen gepflanzt, auch benutzt man sie häufig zum Treiben im Winter. Herbstkrokus lassen sich auf Tellern in Moos im Zimmer in Blüte bringen.
Vgl. Maw, A monograph of the genus C. (Lond. 1886); Kronfeld, Geschichte des Safrans (Wien 1892).
Quelle
Meyers Großes Konversations-Lexikon (Sechste Auflage). Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Mit mehr als 16,800 Abbildungen im Text und auf über 1500 Bildertafeln, Karten und Plänen sowie 160 Textbeilagen. Leipzig und Wien: Bibliographisches Institut, 1905–1909 (Infos).