Smilax L.

Smi­lax L. (Stech­win­de, Sars­a­pa­ril­le, Sas­s­a­pa­ril­le), Gat­tung der Lilia­ze­en, klet­tern­de, sel­ten nied­ri­ge Sträu­cher, mit zwei­rei­hi­gen, oft aus­dau­ern­den, rund­li­chen, eiför­mi­gen, herz- oder fast pfeil­för­mi­gen, drei- auch mehr­ner­vi­gen Blät­tern, am Grun­de des Blatt­stiels mit Ran­ken, klei­nen Blü­ten in ach­sel­stän­di­gen Dol­den oder in einer end­stän­di­gen, aus Dol­den zusam­men­ge­setz­ten Trau­be und ein- bis drei­sa­mi­gen Bee­ren. Etwa 200 Arten, beson­ders zahl­reich in den Tro­pen, auch im außer­tro­pi­schen Ost­asi­en und Nord­ame­ri­ka und im Mit­tel­meer­ge­biet. S. aspe­ra L., in Süd­eu­ro­pa, Nord­afri­ka, auf den Kana­ren, in Abes­si­ni­en und Indi­en, die ein­zi­ge euro­päi­sche Art, mit kan­ti­gem, sta­che­li­gem Sten­gel, spieß­för­mi­gen, dor­nig gezahn­ten, leder­ar­ti­gen Blät­tern und klei­nen, wei­ßen, wohl­rie­chen­den, trau­ben­stän­di­gen Blü­ten, klet­tert an Bäu­men über 15 m hoch empor. Die Blü­ten wur­den bei den alten Grie­chen mit Efeu zu Krän­zen benutzt, und die kuge­li­gen, roten Früch­te ver­wen­det man noch jetzt in Buketts und als Haar­schmuck; die Wur­zel ver­tritt zum Teil die Stel­le der ame­ri­ka­ni­schen Sas­s­a­pa­ril­le. S. Chi­na L. (Chi­nas­tech­win­de), in Chi­na, Japan und Kot­schin­chi­na, mit nicht win­den­dem, sta­che­li­gem Sten­gel, abfal­len­den, rund­lich-eiför­mi­gen, kurz zuge­spitz­ten Blät­tern und ein­fa­chen Blü­ten­dol­den, lie­fert in dem knol­li­gen Wur­zel­stock die sogen. Chi­na­wur­zel (Pocken­wur­zel). Die­se schmeckt indif­fe­rent, dann etwas krat­zend, ist geruch­los und ent­hält beson­ders Smi­la­cin. Sie kam 1525 durch Vin­zenz Gili­us von Tris­tan nach Euro­pa, wur­de als Mit­tel gegen Lust­seu­che emp­foh­len und gelang­te zu gro­ßer Berühmt­heit wegen der guten Wir­kun­gen, die sie an dem von der Gicht geplag­ten Kai­ser Karl V. übte. Gegen­wär­tig wird sie bei uns nur noch wenig benutzt; aber im Ori­ent, beson­ders bei den Chi­ne­sen und Per­sern, steht sie noch immer in hohem Anse­hen. Meh­re­re meist noch nicht sicher fest­ge­stell­te Arten, die durch etwa 30 Brei­ten­gra­de über das nörd­li­che Süd­ame­ri­ka (wie es scheint, mit Aus­nah­me der West­küs­te) ver­brei­tet sind, auch in Zen­tral­ame­ri­ka und in den süd­li­chen Küs­ten­län­dern Mexi­kos wach­sen, lie­fern die arz­nei­lich benutz­te Sas­s­a­pa­ril­le­wur­zel. Meh­re­re Arten, wie S. rotun­di­fo­lia L., in Kana­da und den Ver­ei­nig­ten Staa­ten, S. Sas­s­a­pa­ril­la L., in Nord­ame­ri­ka, süd­lich von New York, sind schö­ne Zierpflanzen.

Quel­le
Mey­ers Gro­ßes Kon­­­ver­­­sa­­ti­ons-Lexi­­kon (Sechs­te Auf­la­ge). Ein Nach­schla­ge­werk des all­ge­mei­nen Wis­sens. Sechs­te, gänz­lich neu­be­ar­bei­te­te und ver­mehr­te Auf­la­ge. Mit mehr als 16,800 Abbil­dun­gen im Text und auf über 1500 Bil­der­ta­feln, Kar­ten und Plä­nen sowie 160 Text­bei­la­gen. Leip­zig und Wien: Biblio­gra­phi­sches Insti­tut, 1905–1909 (Infos).

Bitte Ihre Frage, Anmerkung, Kommentar im folgenden Feld eingeben