Piper Cubeba

Kubeben (Cube­bae), die Früch­te des Kubeben­pfef­fers (), sind fast kuge­lig, von 5 mm Durch­mes­ser, gestielt, run­ze­lig, grau­braun oder schwärz­lich, häu­fig asch­grau bereist. Die Frucht­haut schließt eine har­te, glat­te, hoch­gel­be Stein­scha­le ein, in wel­cher der Same steckt, der aber in der unreif gesam­mel­ten Ware zu einer schwar­zen Mas­se ein­ge­schrumpft ist. K. rie­chen und schme­cken durch­drin­gend gewürz­haft kamp­fer­ar­tig, die Frucht­wand schmeckt etwas bit­ter. Sie ent­hal­ten 7–16 Proz. äthe­ri­sches Ö, geruch- und geschmack­lo­ses, neu­tra­les, kris­tal­li­sier­ba­res, in kal­tem Was­ser fast unlös­li­ches Kube­bin C10H10O3, das bei 125° schmilzt, nicht flüch­tig ist und bei Oxy­da­ti­on Oxal­säu­re und Pipe­ro­nyl­säu­re lie­fert, fer­ner amor­phes, indif­fe­ren­tes Harz und amor­phe Kubeben­säu­re; außer­dem Gum­mi, fet­tes Ö etc. K. wer­den beson­ders aus Java nach Sin­ga­pur gebracht und von dort nach Euro­pa, Nord­ame­ri­ka und Ost­in­di­en aus­ge­führt. Sie wir­ken in klei­ner Dose wie Pfef­fer, regen den Appe­tit etwas an und beför­dern die Ver­dau­ung, stö­ren aber bei­de bei län­ger fort­ge­setz­tem Gebrauch. Grö­ße­re Dosen erre­gen Erbre­chen, Durch­fall, fie­ber­haf­te Zustän­de etc. Man benutzt die K., ein Extrakt und das äthe­ri­sche Ö bei chro­ni­schem Nach­trip­per. Der Name K. stammt aus dem Hin­d­o­sta­ni­schen; in der indi­schen Volks­me­di­zin schei­nen die K. lan­ge gebräuch­lich gewe­sen zu sein, die ara­bi­schen Ärz­te des Mit­tel­al­ters erwäh­nen sie als indi­sches Gewürz, und im 13. Jahrh. bil­de­ten sie einen euro­päi­schen Han­dels­ar­ti­kel. Auch in spä­te­rer Zeit kom­men sie nur als Luxus­ge­würz vor und wur­den selbst im Anfang des 19. Jahrh. nur als aro­ma­ti­sches sti­mu­lie­ren­des Mit­tel benutzt. Eng­li­sche Offi­zie­re in Java lern­ten von den Ein­ge­bor­nen die medi­zi­ni­sche Haupt­wir­kung der K. ken­nen, und seit 1818 mach­te man in Euro­pa von ihnen Gebrauch.

Quel­le
Mey­ers Gro­ßes Kon­­­ver­­­sa­­ti­ons-Lexi­­kon (Sechs­te Auf­la­ge). Ein Nach­schla­ge­werk des all­ge­mei­nen Wis­sens. Sechs­te, gänz­lich neu­be­ar­bei­te­te und ver­mehr­te Auf­la­ge. Mit mehr als 16,800 Abbil­dun­gen im Text und auf über 1500 Bil­der­ta­feln, Kar­ten und Plä­nen sowie 160 Text­bei­la­gen. Leip­zig und Wien: Biblio­gra­phi­sches Insti­tut, 1905–1909 (Infos).

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