Buchbesprechung – Das “Mineralstoff-Kochbuch”

Mine­ral­stof­fe? Spu­ren­ele­men­te? Die meis­ten Men­schen haben von der Bedeu­tung die­ser Bau- und Reg­ler­stof­fe im mensch­li­chen Orga­nis­mus kaum eine vage Vor­stel­lung. Die Unwis­sen­heit wird von einer fin­di­gen Nähr­stoff­mit­tel-Indus­trie genutzt, um zum Kauf unzäh­li­ger Prä­pa­ra­te anzu­re­gen. Ent­spre­chen­de Rekla­me ist all­ge­gen­wär­tig. Sie ver­spricht bei regel­mä­ßi­ger Ein­nah­me Schön­heit, Gesund­heit und Wohl­be­fin­den. Das bestimm­te Mine­ral­stof­fe und Spu­ren­ele­men­te tat­säch­lich wich­tig sind, bestrei­tet nie­mand. Doch unab­hän­gi­ge Infor­ma­tio­nen zu die­sem kom­ple­xen The­ma sind rar, wider­sprüch­lich oder auch manch­mal nicht mehr zeitgemäß.

Wer sich einen Über­blick ver­schaf­fen oder Genau­es nach­le­sen möch­te, kann sich mit dem “Mine­ral­stoff-Koch­buch” befas­sen. Die Autorin geht grund­sätz­lich davon aus, dass sich genü­gend Mine­ral­stof­fe und Spu­ren­ele­men­te in fri­schen, voll­wer­ti­gen Lebens­mit­teln befin­den. Folg­lich sind ihrer Mei­nung nach kei­ne Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel nötig. Das Buch befasst sich also mit der “natür­li­chen Beschaf­fung” der wich­ti­gen Bau- und Regel­stof­fe mit Hil­fe von Bio- oder soge­nann­ten Natur­pro­duk­ten, die in Reform­häu­sern erhält­lich sind. Es umfasst 200 Sei­ten und lässt sich im wesent­li­chen in drei Tei­le unter­glie­dern. Im Ers­ten befasst sich die Autorin mit sie­ben Mine­ral­stof­fen. Sie geht bei der Vor­stel­lung mit einer fest­ge­leg­ten Struk­tur vor: Zuerst wird ein Mine­ral­stoff im All­ge­mei­nen (Vor­kom­men, Beson­der­hei­ten) erläu­tert, um dann auf sei­ne Funk­tio­nen im mensch­li­chen Kör­per ein­zu­ge­hen. Danach fol­gen Absät­ze über die Bedeu­tung und Wirk­wei­se des Ele­ments. Die jewei­li­gen Abschnit­te sind klar unter­teilt, so dass sich Leser vom Über­ge­ord­ne­ten zum Spe­zi­el­len durch­ar­bei­ten kön­nen. Wenn sie dazu kei­ne Lust haben oder spä­ter ihr Wis­sen spä­ter ver­tie­fen wol­len, ist das eben­so mach­bar. Am Ende des Abschnitts kommt die Autorin zum Wesent­li­chen, näm­lich zu den Fol­gen even­tu­el­ler von Über- und Unter­ver­sor­gung und schließ­lich zu den Men­gen­an­ga­ben des täg­li­chen Bedarfs. Den Schluss bil­det ein prak­ti­scher Teil, in dem Bei­spie­le von Lebens­mit­teln auf­ge­führt wer­den, die am meis­ten vom bespro­che­nen Mine­ral­stoff ent­hal­ten. So kann sich ein gro­ber Über­blick ver­schafft wer­den, ohne müh­sam Nähr­stoff­ta­bel­len stu­die­ren zu müssen.

Der zwei­te Teil des Buches ist ähn­lich auf­ge­baut und geht auf zwan­zig Spu­ren­ele­men­ten ein. Auch hier folgt die Autorin dem obi­gen Sche­ma. Einen Extra-Abschnitt wid­met die Autorin beson­de­ren Mine­ral­stof­fen und Spu­ren­ele­men­ten. Jenen also, die ger­ne in der Wer­bung oder in den Gesund­heits­rat­ge­bern bei­spiels­wei­se von Zei­tun­gen bespro­chen wer­den, weil sie sich als wirk­sam gegen Erkran­kun­gen oder Beschwer­den erwie­sen haben sol­len. Zur Beur­tei­lung der Bau- und Reg­ler­stof­fe ver­wen­det die Autorin die letz­ten wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se und Stu­di­en (Stand 2004). Sie greift zum Bei­spiel Erkran­kun­gen wie Dia­be­tes, Neu­ro­der­mi­tis, All­er­gien, Rheu­ma usw. auf. Sie resü­miert aller­dings, ohne Inter­es­sier­ten die Mög­lich­keit zu geben, die­ses nach­zu­voll­zie­hen. Denn die Nen­nung der zitier­ten Stu­die oder Unter­su­chung befin­det sich nicht auf der glei­chen Sei­te als Fuß­no­te. Auch durch das Hin­zu­zie­hen der Lite­ra­tur­hin­wei­se, die sich am Ende des Buches befin­den, gibt es kei­ne zwei­fels­freie Zuord­nung. Denn so genau ist das Lite­ra­tur­ver­zeich­nis nicht aufgeschlüsselt.

Im letz­ten Drit­tel fin­den sich Rezept-Vor­schlä­ge. Sie basie­ren aus­schließ­lich auf Pro­duk­ten der Voll­wert­kost. Die Aus­wahl ist bunt gemischt, ent­hält sowohl deut­sche, ita­lie­ni­sche oder asia­ti­sche Aus­rich­tun­gen. Es dürf­te also für jeden Geschmack etwas dabei sein. Die Rezep­te sind kurz und so knapp gefasst, dass sie nur von Köchen mit genü­gen­der Erfah­rung umge­setzt wer­den kön­nen. Für Anfän­ger ist die­ser Teil nichts. Manch­mal wird auch der Ein­satz von Küchen­ge­rä­ten (spe­zi­el­le Mahl‑, Mix­ge­rä­te oder eine Brot­back­ma­schi­ne) emp­foh­len, die nicht in jedem Haus­halt anzu­tref­fen sind. Leser jedoch, die sich ohne­hin mit der Voll­wert­kü­che beschäf­ti­gen und über die nöti­gen Gerä­te ver­fü­gen, wer­den begeis­tert sein oder sich bestä­tigt füh­len – was mit einer gesun­den Voll­wert­kost alles erreicht wer­den kann.

Flem­mer, Andrea: Das Mine­ral­­stoff-Koch­­buch
Well­ness durch Naturprodukte.
Ver­lag FEL!X AG, Wintrich, ISBN: 978–3‑86738–006‑5
Preis 19,95 €
Kos­ten­freie Lie­fe­rung durch Ama­zon.

Autorin
• Mari­on Kaden, Heil­pflan­­zen-Welt (2009).

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