Zitwerimber

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Zit­we­r­im­ber, Amom­um Zedo­aria, Berg.[Jahr­buch f.d. Pharm. 1797. Tab. 1] mit blät­ter­lo­sem Blu­men­schaf­te, lock­rer, zylin­dri­scher, abge­stutz­ter Blu­men­äh­re, und eiför­mi­gen, scharf­ge­spitz­ten Blät­tern; ein in den Gebir­gen von Ost­in­di­en, Cochin­chi­na und Chi­na vor­züg­lich auf san­di­gen Boden woh­nen­des, zwei Fuß hohes Kraut mit peren­ni­ren­der Wur­zel (lan­ge Zit­wer­wur­zel, Zedo­aria lon­ga) wel­che etwa drei Zoll lang, uneben, kno­tig, runz­licht, klei­nen Fin­gers dick, an bei­den Enden stumpf zuge­spitzt, aus­sen weiß­grau, inner­lich bräun­lich, von beson­derm, flüch­tig durch­drin­gen­dem, eini­ger­ma­sen ing­wer­ähn­li­chem, etwas kam­pher­ar­ti­gem Geru­che und hit­zig gewürz­haft bit­ter­li­chem, dem Ros­ma­rin nicht unglei­chem Ge-schma­cke ist, und aus Mada­gas­kar und andern Gegen­den Ost­in­di­ens, am bes­ten aber aus Zey­lon gebracht wird. Sie kömmt auch in schei­ben­för­mi­gen Stü­cken quer durch­schnit­ten, auch der Län­ge nach zer­spal­ten vor. Man muß die wurm­sti­chi­gen, inner­lich hell­far­bi­gen ver­wer­fen. In der wäs­se­ri­gen Destil­la­ti­on erhält man 1/​128 bis 1/​112 eines äthe­ri­schen Oels, wel­ches zum Theil grün­blau und dick­lich zu Boden sinkt, zum Theil oben auf dem Was­ser schwimmt, und hell­far­big ist.

Man theilt die­sem ange­neh­men, kräf­ti­gen Gewür­ze, nicht unwahr­schein­lich, Magen stär­ken­de Kräf­te zu vor­züg­lich bei Säu­re der ers­ten Wege, und bei trä­gem Blut­lau­fe. Sie soll zuwei­len chro­ni­sches Erbre­chen gestillt haben.

Sel­ten in Apo­the­ker anzu­tref­fen, unbe­trächt­li­cher und gewöhn­lich unkräf­ti­ger in die soge­nann­te run­de Zit­wer­wur­zel (Zedo­aria rotun­da), wel­che etwa einen Zoll lang, auf ihrer Ober­flä­che etwas rauh ist, sich zuwei­len in eine Spit­ze endigt, und von gerin­germ Geru­che und Geschma­cke ist. Allen Nach­rich­ten zufol­ge ist sie der obe­re dicke­re Theil der lan­gen Zitwerwurzel.