Zaunwinde

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Zaun­win­de, Con­vol­vu­lus Sepi­um, L. [Zorn, pl. med. tab. 395] mit hin­ten abge­stutz­ten, pfeil­för­mi­gen Blät­tern, und vier­kan­ti­gen, ein­blüt­hi­gen Blu­men­stie­len; ein an gebau­ten Orten, in etwas feuch­ten Zäu­nen und Wei­den­ge­bü­schen häu­fi­ges klet­tern­des Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel, wel­ches den Som­mer über gro­ße wei­ße Blu­men trägt.

Das mit einem bit­ter schar­fen Milch­saf­te ange­füll­te Kraut (Hb. Con­vo­lul­vi majo­ris alb.) besitzt, wie die lan­ge, dün­ne, wei­ße, zase­rich­te, scharf schme­cken­de Wur­zel, selbst nach der Erfah­rung der Alten, pur­gi­ren­de Kräf­te, in der Gabe von 20 bis 30 Gran des ein­ge­dick­ten Saf­tes; man hat ihn Was­ser­süch­ti­gen gege­ben. In Brei­um­schlä­gen hat man Knie­ge­schwüls­te und and­re Ent­zün­dung dro­hen­de Geschwüls­te damit zu zert­hei­len gesucht. Der gesam­mel­te und getrock­ne­te Milch­saft könn­te in meh­rern Fäl­len das Skam­mo­ni­um ersetzen.

Den ecki­gen Samen in Harn­stren­ge ein­zu­ge­ben, ist empi­risch und ungebräuchlich.