Wundodermennig

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Wun­do­der­men­nig, Agri­mo­nia Eupa­to­ria, L. [Zorn, pl. med. tab. 206] mit gefie­der­ten Blät­tern, deren End­blätt­chen gestielt ist, und mit bors­ti­gen Samen; ein in Hai­nen, an Zäu­nen, Wegen, Acker­rän­dern, und auf stei­nich­ten Hügeln woh­nen­des, zwei bis drei Fuß hohes, Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel, wel­ches im July und August gel­be Blu­men­äh­ren trägt.

Das Kraut (Hb. Agri­mo­niae, Eupa­to­rii, grae­corum) hat, im Früh­lin­ge gesam­melt, einen schwa­chen aro­ma­ti­schen Geruch, der ganz im Trock­nen ver­geht, und einen etwas aro­ma­tisch gru­sich­ten Geschmack, der beim Trock­nen mehr bit­ter­lich her­be wird. Bis in die neu­ern Zei­ten hat man die­ses Kraut, wel­ches viel adstrin­gi­ren­des Wesen besitzt, für ein gutes Mit­tel gehal­ten, äus­se­re und inne­re Ver­wun­dun­gen und Geschwü­re durch innen und äus­sern Gebrauch zu hei­len, so wie auch Blut­har­nen (von wel­cher Ursa­che?); äu-sser­lich im Schei­den­vor­fal­le, in Mund­ge­schwü­ren und Hoden­ge­schwüls­ten. Wie sie es in Ver­här­tun­gen der Unter­leibs­ein­ge­wei­de, in Gelb­sucht, Was­ser­sucht und unter­drück­ter Monat­zeit haben rüh­men kön­nen, ist noch weni­ger ein­zu­se­hen. Neue­re haben es in lang­wie­ri­ger Krät­ze, der Freß­flech­te und andern Haut­aus­schlä­gen beim innern Gebrau­che sehr hülf­reich fin­den wol­len, selbst im chro­ni­schen Rheu­ma­tism. Wahr­lich her­ku­li­sche Uebel, die man von einer so unkräf­tig schei­nen­den Pflan­ze besiegt zu sehen, nicht erwar­ten sollte.

Frisch mit Was­ser destil­lirt gie­bt das Kraut, vor­züg­lich eine in Ita­li­en gewöhn­li­che Spiel­art davon, (Agri­mo­nia odo­ra­ta), ein wohl­rie­chen­des Was­ser und etwas äthe­ri­sches Oel.