Wiesenkreßgauchblume

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Wie­sen­k­reß­gauch­blu­me, Car­da­mi­ne pra­ten­sis, L. [Zorn, pl. med. tab. 51 ] mit gefie­der­ten Blät­tern, wovon die an der Wur­zel rund­li­che, die am Sten­gel aber lan­zet­för­mi­ge Blätt­chen haben; ein in Obst­gär­ten, und über­schwemm­ten oder sonst feuch­ten Wie­sen woh­nen­des, etwa fuß­ho­hes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel, wel­ches im Aprill und Mai pur­pur­röth­lich oder weiß blüht.

Das etwas kreß­ar­tig und bit­ter­lich schme­cken­de Kraut (Hb. Nas­t­ur­tii pra­ten­sis, Car­da­mi­nes) ist an vie­len Orten sehr mit Unrecht dem weit wirk­sa­mern und ver­muth­lich auch anders wir­ken­den Krau­te der Brunn­kreßrau­ke, (w.s.) unter­ge­scho­ben wor­den. In Schwe­den thut man dieß sogar öffent­lich und sam­melt es unter dem Nah­men Hb. Nas­t­ur­tii aqua­ti­ci, wel­ches sehr zu bedau­ern ist. Obgleich bei­de Pflan­zen zuwei­len bei ein­an­der wach­sen, so unter­schei­det doch die Wie­sen­k­reß­gauch­blu­me leicht der höhe­re, gera­de Sten­gel, die Blüt­hen­trau­be mit weit grö­ßern Blu­men, und der ver­schied­ne Geschmack.

Der Auf­merk­sam­keit wert­her sind die Blu­men (Flo­res Cucu­li, Car­da­mi­nes, Nas­t­ur­tii pra­ten­sis) von bit­term, bei­ßen­dem Geschma­cke. Man hat das Pul­ver davon bis zur Gabe von einem Quent­chen aller sechs Stun­den, und weni­ger gege­ben, auch die Kon­ser­ve, und damit Kon­vul­sio­nen meh­re­rer Art, selbst den Veits­tanz nicht sel­ten bezwun­gen aber die Fall­sucht nahm kei­ne Bes­se­rung davon an.