Weißtannenfichte

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Weiß­tan­nen­fich­te, Pinus picea, L. [Zorn, pL. med. tab. 528] mit ein­zel­nen, an ihrem Grun­de von ein­an­der abste­hen­den, kamm­ar­tig nach zwei Sei­ten gerich­te­ten, plat­ten, an der Spit­ze aus­ge­schnit­te­nen Blät­tern und läng­lich­ten, in die Höhe gerich­te­ten Frucht­zap­fen, mit ange­drück­ten, ganz stump­fen Schup­pen; ein unge­mein hoher, gera­der Baum auf meh­rern hohen Gebir­gen, mit dem wei­ßes­ten, leich­tes­ten, bieg­sams­ten, elas­tischs­ten Hol­ze von den feins­ten, gera­des­ten Fasern unter allen Fich­ten­ar­ten, wel­cher im Mai roth blüht, und die Zap­fen im Sep­tem­ber reift.

Von die­sem Bau­me lei­tet man vor­züg­lich den Stras­bur­ger Ter­ben­thin (Ter­eb­in­thi­na argen­to­ra­ten-sis) ab, wel­cher klar, gilb­lich, weni­ger dick, zähe und kleb­rig als der vene­di­sche ist, aber bit­te­rer schmeckt, und ange­neh­mer (frisch, etwas nach Zitro­nen) riecht. Im Alter wird er dunk­ler, zäher, und ver­liert etwas von sei­nem ange­neh­men Geru­che. Er wird aus den an der Rin­de der jün­gern Bäu­me im Früh­lin­ge und Herbst auf­tre­ten­den Harz­bla­sen, die man mit­telst eines Hörn­chens eröf­net, gesam­melt, und ver­muth­lich mit­telst einer Art Durch­sei­hens ger­emigt. (Auf Ein­schnit­te fließt nichts beträcht­li­ches aus). Man bedient sich des­sel­ben äus­ser­lich und inner­lich wie einer der bes­ten Ter­ben­thin­ar­ten, und zu glei­chen Behu­fen als des vene­di­schen, unter Ler­chen­fich­te.