Weißjesmin

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Weiß­jes­min, Jas­mi­num offi­ci­na­le L. [Zorn, pl. med. tab. 153] mit ein­an­der ent­ge­gen­ge­setz­ten Blät­tern und unter­schie­de­nen Blätt­chen; ein meh­re­re Schuh hoher Strauch im süd­li­chen Euro­pa und in der Schweitz ein­hei­misch, der in unsern Gär­ten im July wei­ße Blu­men (Flo­res Jas­mi­ni) trägt, wel­che von bit­ter­li­chem Ge-schma­cke und hef­tig duf­ten­dem, in der Ent­fer­nung ange­neh­men, eig­nem Geru­che sind, der aber so flüch­tig ist, daß er sich weder in der Destil­la­ti­on mit Was­ser oder Wein­geist mit über­trei­ben, noch im Auf­gus­se einer von bei­den Flüs­sig­kei­ten mitt­hei­len läßt. Blos in aus­ge­preß­ten Oelen läßt sich die­ser Geruch fixi­ren, zu wel­che Absicht in Ita­li­en Flo­cken Baum­wol­le von Been­öl durch­zo­gen mit frisch gepflück­ten Jas­min­blu­men, und so täg­lich mit neu­en Jas­min­blu­men, stra­ti­fi-zirt wer­den; das so vom Jas­min­ge­ru­che end­lich voll­kom­me­ne durch­zo­ge­ne Oel (Ole­um Jas­mi­ni) wird in wohl­ver­stopf­ten Glä­sern ver­sen­det und zum Par­fü­mi-ren gebraucht, wie­wohl es eini­ge Aerz­te auch in gelähm­te, kon­trak­te und kon­vul­si­vi­sche Glie­der haben ein­rei­ben las­sen, ohne merk­ba­ren, bekann­ten Nut­zen. Eine and­re gerin­ge­re Art, dieß Oel mit Pro­ven­cer­öl zu ver­fer­ti­gen, sehe man unter Oele, auf­ge­gos­se­ne, nach. Sehr emp­find­li­chen Per­so­nen ver­ur­sacht der hef­ti­ge Geruch die­ser Blu­men Kopf­weh und Nasenbluten.