Weiderichblutkraut

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Wei­de­rich­blut­kraut, Lythrum Sali­ca­ria, [Zorn, pl. med. tab. 113] mit ent­ge­gen­ge­setz­ten, herz­för­mig lan­z­et­ar­ti­gen Blät­tern, und in eine Aeh­re ver­ei­nig­ten Blu­men mit zwölf Staub­fä­den; ein bis vier Fuß hohes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel an gras­rei­chen Rän­dern der schlei­chend flie­ßen­den Bäche und Grä­ben, wo es im July pur­pur­roth blüht.

Die alten rühm­ten das gru­sicht und etwas adstrin­gi-rend schme­cken­de, beim Kau­en aber einen zähen Schleim ent­wi­ckeln­de Kraut (Hb. Lys­i­ma­chiae pur-pureae, Sali­ca­riae) in allen Arten von Blut­flüs­sen, und brauch­ten das Dekokt der Blät­ter und Blu­men zum Gur­geln in der Ent­zün­dungs­bräu­ne. Die Neu­ern wol­len ein wirk­sa­mes Heil­mit­tel im Krau­te gegen lang­wie­ri­ge Durch­fäl­le von Schwä­che gefun­den haben; der Unver­stand dehn­te sei­ne Wirk­sam­keit auch auf Ruhren aus. Weni­ge der Neu­ern haben es im wei­ßen Flus­se und Blut­spei­en ver­sucht und nicht unwirk­sam gefunden.

Die nicht weni­ger kräf­ti­ge Wur­zel ist (selt­ner) zu glei­chen Absich­ten ver­wen­det wor­den. In bei­den scheint viel adstrin­gi­ren­des Wesen in einer Men­ge Schleim ein­ge­wi­ckelt zu liegen.

Die Blu­men sol­len den Durch­fall eher ver­meh­ren, als mindern.