Wegsenfhederich

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Weg­senf­he­de­rich, Ery­si­mum offi­ci­na­le, L. [Zorn, pl. med. tab. 32] mit an die Blu­men­äh­re ange­drück­ten Schöt­chen, und in auf­ge­wor­fe­ne Quer­lap­pen get­heil-ten Blät­tern; ein auf Brandstä­ten und Schutt­hau­fen, vor­züg­lich an Wegen woh­nen­des, zwei Fuß hohes Som­mer­ge­wächs, wel­ches im Juny und July sei­ne klei­nen gel­ben Blu­men trägt.

Die wech­sel­wei­se ste­hen­den Blät­ter (Fol. Hb. Ery-simi vul­ga­ris, Irio­nis) wel­che in zusam­men­flie­ßen­de, gel­app­te und gezahn­te Quer­stü­cke zert­heilt sind, deren äußers­tes drei­eckig, drei­spal­tig und gezahnt ist, haben frisch zwar fast kei­nen Geruch, aber einen kreß­ar­ti­gen, etwas bei­ßen­den Geschmack, wel­cher größ­tent­heils durchs Trock­nen ver­geht. Die­ses Kraut hat viel Ruf in Krank­hei­ten der Brust, der Luft­röh­re und der ers­ten Wege, die man von zähem Schlei­me her­lei­tet; man rühmt es im Schar­bock, in alten Hus­ten und schlei­mi­ger Eng­brüs­tig­keit, vor­züg­lich aber in Hei­ser­keit, die auf star­ke Anstren­gung der Stim­me zu erfol­gen pflegt. Zu die­ser Absicht bedient man sich haupt­säch­lich des Sirups (Syru­pus de Ery­si­mo) des­sen bes­te Berei­tung dar­in besteht, daß man den frisch aus­preß­ten, mit einem dop­pel­ten Gewich­te ganz trock­nen fei­nen Zucker­pul­vers ver­misch­ten Saft in einem irde­nen Geschir­re, wel­ches in einem Kes­sel mit kochen­dem Was­ser steht, eine hal­be Stun­de umrührt, und den vom etwa noch unauf­ge­lö­se­ten Zucker abge­gos­se­nen Saft noch heiß durch ein wol­le­nes Tuch gießt. Doch hat man das Kraut auch im Auf­gus­se, und selbst im Pul­ver gebraucht, von wel­chem man sich jedoch nicht viel zu ver­spre­chen hat. Aeus­ser­lich hat man das frisch zer­quetsch­te Kraut auf har­te Geschwüls­te und selbst auf uner­öf­ne­te Krebs­kno­ten gelegt, man weiß nicht genau, mit wel­chem Erfol­ge. Den Samen hat man eben­falls im Schar­bo­cke und bei Stran­gu­rie gebraucht, aber sehr selten.