Wassermünze

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Was­ser mün­ze, Men­tha aqua­ti­ca, L. [Flor. dan. tab. 673] mit Blu­men­köp­fen, eiför­mi­gen, säge­ar­tig gezahn­ten, gestiel­ten Blät­tern und über die Blu­men­kro­ne her­vor­ra­gen­den Staub­fä­den; ein auf zwei Schuh hohes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel an Was­ser­grä­ben, wo es im July pur­pur­röth­lich blüht.

Das dun­kel­grü­ne, bald haa­ri­ge, bald glat­te Kraut (Hb. Ment­hae aqua­ti­cae, Bal­sa­mi palus­tris) ist von star­kem, aber etwas wid­ri­gem Münz­ge­ru­che, und des­halb, so wie auch wegen der Men­ge der übri­gen Münzar­ten nicht häu­fig gebraucht wor­den. Man rühmt ihm ins­be­sond­re eine Harn trei­ben­de Kraft nach; sie soll den Nie­ren­gries abtrei­ben. Eben so soll es gegen sym­pto­ma­ti­sches Erbre­chen, Schluck­sen, Blä­hungs­ko­lik, auch im schlei­mi­gen Asth­ma Diens­te geleis­tet haben. Aeus­ser­lich band man die fri­schen Blät­ter in Kopf­schmer­zen (von wel­cher Ursa­che?) auf, leg­te sie zur Lin­de­rung auf Wes­pen­sti­che und nahm das Kraut in (empi­ri­sche) Mut­ter- und Nervenbäder.

Genaue­re Erfah­run­gen wür­den uns über die­se leicht und über­all zu haben­de kräf­ti­ge Pflan­ze etwas bestimm­te­res lehren.