Wasserhanfkunigunde

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Was­ser­hanf­ku­ni­gun­de, Eupa­to­ri­um can­na­binum, L. [Zorn, pl. med. tab. 50] mit fünf blüt­hi­gen Blu­men­de­cken und gefin­ger­ten Blät­tern, ein etwa zwei bis drei Fuß hohes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel auf den Däm­men ste­hen­der Gra­ben, und den Ufern der Bäche und Flüs­se, wel­ches im July und August röth­lich (oder weiß) blüht.

Das Kraut mit grün­licht­ro­then Sten­geln und dreit­hei­li­gen säge­ar­tig gezahn­ten, ober­wärts unget­heil­ten Blät­tern (Hb. Fol. Eupa­to­rii, Eupa­to­rii Avicen­nae, Can­na­bi­nae aqua­ti­cae, her­ba St. Cuni­gun­dis) hat einen star­ken Geruch und einen sehr bit­tern, bei­ßen­den Geschmack. Man hat ihm viel Ruhm in gelb­süch­ti­ger und öde­ma­tö­ser Kache­rie, in Schar­bock und Wech­sel­fie­bern, so wie in unbe­stimm­ten Haut­aus­schlä­gen und Brust­krank­hei­ten bei­gelegt, im Absu­de und Auf­gus­se gege­ben. Selbst in Melan­cho­li­en hat man es ver­ord­net, mit noch nicht genug begrün­de­tem Erfol­ge. Aeus­ser­lich und inner­lich in den Fuß­ge­schwü­ren und Fuß­ge­schwuls­ten der Sumpf­ge­gen­den, und blos äus­ser­lich in meh­rern Was­ser­ge­schwüls­ten vor­züg­lich des Hoden­sacks. Der aus­ge­preß­te Saft hat in gro­ßer Gabe Erbre­chen, Pur­gi­ren, Schweiß und star­ken Harn­ab­gang ver­ur­sacht. Man sieht wie kräf­tig die­se noch nicht genug gekann­te Pflan­ze ist.

Die Wur­zel besitzt glei­che Eigen­schaf­ten, wird aber noch selt­ner gebraucht.