Wasserbraunwurzel

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Was­ser­braun­wur­zel, Sero­phul­a­ria aqua­ti­ca, [Zorn, pl. med. tab. 482] mit herz­för­mi­gen, stump­fen, gestiel­ten Blät­tern, wel­che an dem häu­fig kan­ti­gem Sten­gel her­ab­lau­fen, und Blu­men­trau­ben an den Spit­zen; ein drei bis vier Fuß hohes Kraut mit zwei­jäh­ri­ger Wur­zel an Was­ser­grä­ben und feuch­ten Stel­len, und zeigt ihre aus Dun­kel­roth und Grün gemisch­ten Blu­men den Som­mer über.

Das Kraut mit sei­nen unten kurz­stie­li­gen, oben stiel­lo­sen, säge­ar­tig gezahn­ten Blät­tern (Hb. Fol. Scro­phul­a­riae aqua­ti­cae, Beto­ni­cae aqua­ti­cae) hat einen ähn­li­chen, nur schwä­chern Geruch und Geschmack als die Kno­ten­braun­wur­zel, ist auch in ältern Zei­ten zu glei­chen Behu­fen, wie­wohl selt­ner ange­wen­det wor­den. Ins­be­sond­re rühmt man ihm eine vor­züg­li­che wund­hei­len­de (?) Kraft nach – den Saft äu-sser­lich auf­ge­legt und den Absud getrun­ken. Eben so unnö­thi­ges Rüh­men hat man von sei­ner angeb­li­chen Eigen­schaft gemacht, wodurch es mit vier Thei­len Sen­s­blät­ter gemischt, den üblen Geruch und Geschmack der lez­tern, so wie ihre den Ner­ven wid­ri­gen Ein­drü­cke ver­min­dern und auf­he­ben soll; nach ursprüng­li­cher Anga­be der Bra­si­lia­ner, von denen die Was­ser­braun­wur­zel mit dem Nah­men Yque­ta­yaoder Lique­ta­yabelegt wird. Ver­muth­lich ist aber die­ses Vor­ge­ben, eine wid­ri­ge Sub­stanz durch eine and­re eben­falls wid­ri­ge ange­nehm machen zu wol­len, nicht gegründet.