Waldrebenhohlwurzel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Wald­re­ben­hohl­wur­zel, Aris­to­lo­chia Cle­ma­ti­tis, L. [Knorr, delic. hort.II. tab. A. 15] mit herz­för­mi­gen Blät­tern, auf­rech­tem Sten­gel, und in den Blatt­win­keln gedrängt ste­hen­den Blüt­hen; ein über einen Fuß hohes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel schon im tem­per­ir­ten Deutsch­land, Oestreich, Schwa­ben, um Bar­by u.s.w. in Gebü­schen, auf Mau­ern und an Acker­rän­dern ein­hei­misch, wel­ches den Som­mer über blüht, und in un-sern Gär­ten stark wuchert.

Die zylin­dri­sche, ein­fa­che, wenig fase­rich­te, lan­ge, kaum eines klei­nen Fin­gers dicke, äus­ser­lich glat­te, bräun­lich­grü­ne, inner­halb weiß­lichte Wur­zel (Rad. aris­to­lo­chiae vul­ga­ris, s. tenuis, s. bae­ti­cae) hat einen duf­ten­den, etwas wid­ri­gen Geruch, und einen auf­fal­len­den, bit­tern, lan­ge im Mun­de anhal­ten­den Geschma­cke. Unge­ach­tet die Aerz­te sie für schwä­cher als die Rund­hohl­wur­zel und die andern Arten hal­ten, so wird sie doch in eini­gen Län­dern vor­zugs­wei­se vor den übri­gen Arten ange­wen­det, schon des­halb, weil sie am leich­tes­ten im Frei­en, und über­all fort­kömmt und des­halb immer frisch zu haben ist. Auch soll sie weni­ger erhit­zen, und zugleich den Leib eröf­nen. Man bedient sich ihrer zu glei­chen Absich­ten als der Rund­hohl­wur­zel, beson­ders (doch nicht immer ohne üble Fol­gen) zur Ver­hü­tung des Poda­gras und der vor dem­sel­ben her­ge­hen­den Waden­krämp­fe, gegen Bleich­sucht und äus­ser­lich in übel­ar­ti­gen Geschwü­ren vor­züg­lich zur Til­gung des schwam­mi­gen Flei­sches, und in Kno­chen­fäu­le. Zu lez­te­rem Behu­fe wer­den auch die Blät­ter frisch auf­ge­legt, oder tro­cken als Pul­ver eingestreut.