Waldmünze

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Wald­mün­ze, Men­tha syl­vestris, L. [Zorn, pl. med. tab. 354] mit läng­lich­ten Blu­men­äh­ren, läng­lich­ten, säge­ar­tig gezahn­ten, woll­haa­ri­gen, stiel­lo­sen Blät­tern, und Staub­fä­den, wel­che län­ger als die Blu­men­kro­ne sind, ein zwei Fuß hohes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel, an Grä­ben und Bächen, wel­ches im July fleisch­far­big blüht.

Das Kraut mit sei­nen über zwei Zoll lan­gen, gespitz­ten, auf der obern Flä­che grü­nen, wenig behaar­ten, auf der untern weiß­wol­li­gen, ein­an­der gegen­über ste­hen­den Blät­tern (Hb. Ment­hae lon­gi­fo­li­ae, s. syl­vestris, Ment­has­tri) hat einen ähn­li­chen Geruch als die Blu­men­kopf­krau­se­mün­ze, der aber geis­tig und ange­neh­mer, wie­wohl etwas schwä­cher ist, und einen weni­ger hit­zi­gen, aro­ma­ti­schen Geschmack. Man hat es wie and­re Münzar­ten gebraucht, zu soge­nann­ten (empi­ri­schen) Mut­ter und Ner­ven stär­ken­den Bädern, und es gegen Ein­ge­wei­de­wür­mer, Eng­brüs­tig­keit und Taub­hö­rig­keit für hülf­reich geach­tet; man sieht, wie unbe­stimmt und unzuverlässig.