Waldengelwurzel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Wal­den­gel­wur­zel, Ange­li­ca syl­vestris, L. [Zorn, pl. med. tab. 366] mit gleich­för­mi­gen, ovall­an­zet­för­mi­gen, säge­ar­tig gezahn­ten Blät­tern; ein etwa zwei Schuh hohes Kraut mit viel­jäh­ri­ger Wur­zel in Wäl­dern des käl­tern Euro­pa an Bach­rän­dern und andern feuch­ten Stel­len, wel­ches im July und August blüht.

Die ziem­lich gro­ße aus einem kur­zen, zylin­dri­schen Kop­fe in dick­li­che Aes­te sich zert­hei­len­de, wei­ße Wur­zel (Rad. Ange­li­cae syl­vestris majo­ris) hat einen ähn­li­chen, nur weni­ger duf­ten­den und unan­ge­neh­mern Geruch als die Gar­te­nen­gel­wur­zel, und einen eben nicht schwä­chern, viel­mehr oft hit­zi­gern, doch weni­ger aro­ma­ti­schen Geschmack; ihr fri­scher Saft ist mil­chicht. Man hat sie eben­falls für dien­lich gegen Ver­schlei­mung der ers­ten Wege gehal­ten und in Hys­te­rie gerühmt, zu wel­cher Absicht sie von den nörd­lichs­ten Völ­kern noch als Haus­mit­tel gebraucht wird; gekau­et ist sie ein Pal­lia­tiv des stin­ken­den Athems. Den star­krie­chen­den Samen streut man zur Ver­trei­bung des Unge­zie­fers auf die Köpfe.