Wachspflaster

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Wachs­pflas­ter (Emplas­tra cero­fie) wer­den von den Blei­pflas­tern (w.s.) unter­schie­den, weil sie nicht, wie die­se, ihre Kon­sis­tenz von Blei­be­rei­tun­gen, son­dern von Wachs, Harz, Talg und andern trock­nen, ihnen bei­gemisch­ten Sub­stan­zen ent­leh­nen. Sie erfor­dern auch bei der Berei­tung weni­ger Mühe, wenn man nur bei der Zusam­men­set­zung die Ingre­di­en­zen in einer ihrer Natur ange­mes­se­nen Ord­nung auf ein­an­der fol­gen läßt, für jedes den ange­mes­se­nen Hitz­grad wählt, und die trock­nen Sub­stan­zen frisch und fein gepül­vert hin­zu mischt.

Zuerst läßt man Wachs, Talg und Harz über gelin­dem Feu­er zer­ge­hen, bringt dann fet­te Oele, Honig, Schlei­me, Dekok­te oder Extrak­te dazu, läßt es so lan­ge über dem Feu­er, bis alle Feuch­tig­keit ver­duns­tet ist, nimmt dann die Pfan­ne her­un­ter, rührt nun den Ter­ben­thin (der über dem Feu­er viel ver­lie­ren wür­de) oder, wenn noch Gum­mi­am­mo­ni­ak, Opo­pa­nax, Gal­ba­num, Saga­pen, Bdel­li­um, oder Myr­rhe dazu kom­men sol­len, die­se (vor­her beson­ders, in Pul­ver­form in dem Ter­ben­thin, bei gelin­der Wär­me zer­las­se­nen) Gum­mi­har­ze unter das Geschmol­ze­ne und trägt zu-lezt, wenn die Mas­se schon eini­ger­ma­sen erstor­ben und nur noch lau­licht ist, die äthe­ri­schen Oele und and­re flüch­ti­ge Sub­stan­zen, z.B. den in Wein­geist auf­ge­lö­se­ten Kam­pher, den Safran, u.s.w. hin­zu, wäh­rend die gan­ze Mas­se tüch­tig zur inni­gen Ver­ei­ni­gung mit dem Agi­ta­kel (w.s. unter Pflas­ter) voll­ends durch­ein­an­der gear­bei­tet wird. Das Mala­xi­ren, und das Aus­t­hei­len in Stan­gen ist so wie unter dem Arti­kel Pflas­ter beschrie­ben, wo man auch die äus­sern Zei­chen eines guten Pflas­ters über­haupt berührt fin­det, und was man im All­ge­mei­nen von ihrer arz­nei­li­chen Wir­kung zu erwar­ten hat.