Traubenchristoffel

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Trau­ben­chris­tof­fel, Actaea race­mo­sa, L. [Zorn, pl. med. tab. 35] mit sehr lan­gen Blu­men­trau­ben, und trock­nen Früch­ten; ein in Flo­ri­da, Cana­da, Neu­york, Vir­gi­ni­en und Sibi­ri­en ein­hei­mi­sches, auf sie­ben bis acht Fuß hohes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel, wel­ches in unsern Gär­ten im Frei­en mit sehr lan­gen wei­ßen Blu­men­äh­ren zu Ende des Brach­mo­nats blüht.

Die ziem­lich dicke und gro­ße, ästi­ge, mit eini­gen erha­be­nen Rin­gen besetz­te, äus­ser­lich rost­far­big brau­ne, inner­lich wei­ße, mar­ki­ge Wur­zel (Rad. Actaeae, s. Chris­to­pho­ria­nae ame­ri­ca­nae) hat einen star­ken nar­ko­tisch stin­ken­den Geruch und wider­lich bit­ter­li­chen Geschmack. Sie soll als Brei­um­schlag (frisch zer­quetscht?) auf­ge­legt, skir­r­h­öse Geschwüls­te auf­lö­sen. In Ame­ri­ka wird sie gegen den Biß der Klap­per­schlan­ge und in einer in Vir­gi­ni­en ein­hei­mi­schen, mit Sin­ken der Kräf­te beglei­te­ten Krank­heit inner­lich gebraucht. Ihre Wir­kung ist aber sehr hef­tig, da schon Ein Gran der trock­nen Wur­zel Erbre­chen erregt und die Tink­tur gro­ßes Uebel­be­fin­den, und kal­te Schwei­ße erzeugt hat. Der unge­heu­re Preis, zu wel­chem sie ehe­dem in Hol­land unter dem Nah­men Radix Chris­to­pho­ria­na(zu 160 Stü­ber die Unze) ver­kauft ward, fällt weg, da sie in unsern Gär­ten leicht im Frei­en zu zie­hen ist.