Thümmelthymian

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Thüm­melt­hy­mi­an, Thy­mus vul­ga­ris, L. [Zorn, pl. med. tab. 458] ein auf­rech­tes, kaum einen Schuh hohes Sträu­chel­chen mit zurück­ge­roll­ten, ova­len Blät­tern, und aus Wir­teln zusam­men­ge­setz­ten Blu­men­äh­ren, wel­ches in Spa­ni­en und dem süd­li­chen Frank­reich auf stei­nich­ten Hügeln ein­hei­misch, den Win­ter unse­rer Gär­ten so wie auch der nörd­lichs­ten erträgt, und im Juny blaß­pur­pur­röth­lich blüht.

Das duf­tend und eigen­ar­tig aro­ma­tisch rie­chen­de, und bit­ter­lich ste­chend und hit­zig schme­cken­de Kraut (Hb. Thy­mi) gie­bt in der wäs­se­ri­gen Destil­la­ti­on eine sehr ver­schied­ne Men­ge (1/​582 bis 1/​85) brau­nen, (bes­ser, gel­ben) äthe­ri­schen Oels (Ol. aeth. thy­mi) von sehr schar­fem Geschma­cke, und mit einer ansehn­li­chen Men­ge kubi­scher Krystal­len bela­den, von, wie es scheint, kam­pher­ar­ti­ger Natur. Man bedient sich des Krau­tes größ­tent­heils nur in der Küche als Gewürz­kraut, vor­züg­lich in die Würs­te. Hier­über hat man sei­ne arz­nei­li­chen Eigen­schaf­ten, die nicht unbe­trächt­lich seyn kön­nen, gänz­lich über­se­hen, doch wol­len die Alten Kräf­te von sei­ner Tink­tur bei gehin­der­tem Schlin­gen, (bei chro­ni­schen?) Katar­rhen, bei Was­ser­ge­schwüls­ten und in meh­rern Krank­hei­ten von Schwä­che wahr­ge­nom­men haben; äus­ser­lich in Kräu-ter­säck­chen zum Zertheilen.