Takamahakfagara

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Taka­ma­hak­fa­ga­ra, Faga­ra oct­an­dra, L. [Zorn, pl. med. tab. 561] mit woll­haa­ri­gen Blätt­chen, ein in Cu-raßao im spa­ni­schen Ame­ri­ka und auf Isle de France woh­nen­der Baum, eines wei­ßen, schwam­mi­gen, sehr leich­ten Holzes.

Aus der Rin­de die­ses Bau­mes soll nach der wahr­schein­lichs­ten Mei­nung das gemei­ne Taka­ma­hak in Stü­cken (Taca­ma­ha­ca vul­ga­ris, s. in mas­sis) her­rüh­ren, wel­che ziem­lich groß, hart, kaum durch­schei­nend, braun oder roth­grün­lich mit unter­misch­ten gilb­lich­ten und röth­li­chen, auch (wenn es frisch ist) weiß­lich­ten Fle­cken, und in plat­te Stück­chen zer­brech­lich und zer­reib­lich sind. Es hat einen lieb­lich duf­ten­den Geruch, einen schärf­li­chen har­zi­gen Geschmack, schmilzt am Feu­er, und brennt mit wei­ßer Flam­me, und har­zi­gem Geru­che. In aus­ge­preß­ten Oelen löset es sich voll­kom­men, in äthe­ri­schen Oelen aber und im Wein­geis­te nur unvoll­kom­men auf.

Von einem andern in Bra­si­li­en und Guyan woh­nen­den ähn­li­chen Bau­me mit gefie­der­ten Rosen­blät­tern lei­tet man das Taka­ma­hak in Scha­len her, (Taca­ma­ha­ca sub­li­mis, s. in res­tis, s. en coques) wel­ches in halb durch­schnit­te­nen Kür­bisscha­len oder in Muschel­scha­len mit Rohr­blät­tern bedeckt zu uns kömmt. Es läßt sich zwi­schen den Fin­gern drü­cken, und bleibt an ihnen kle­ben, ist weiß­gelb­lich oder grün­lich, etwas durch­schei­nend und gleich­sam fet­tig, von star­kem, laven­del­ähn­li­chem Wohl­ge­ru­che, und ähn­li­chem gewürz­haf­tem bit­ter­li­chem Geschma­cke. Beim Kau­en ist es nicht zer­reib­lich, wie ers­te­res, bleibt aber doch nicht an den Zäh­nen hän­gen, löset sich auch nicht im Mun­de auf, wird aber weiß­licht. Ans Licht gehal­ten tröp­felt es ab, und brennt hell mit einem Rauch von sehr lieb­li­chem zwi­schen Laven­del und Ambra innes­te­hen­dem Geru­che. Er ist acht­mahl theu­rer, als der gemei­ne. Wein­geist löset 23/​24 davon auf.

Keins von bei­den kann (wie man ehe­dem glaub­te) von der Bals­am­pap­pel her­rüh­ren, da der Geruch der Knos­pen der lez­tern ganz ver­schie­den ist von bei­der­lei Takamahakharzen.

Die Ver­fäl­schung mit Kolo­pho­ni­um ent­deckt der Geruch auf Kohlen.

Man hat bis­her nur einen empi­ri­schen Gebrauch davon blos äus­ser­lich gemacht, und es für ein stär­ken­des, auf­lö­sen­des, und schmerz­stil­len­des Mit­tel aus­ge­ge­ben, auf­ge­legt auf Geschwüls­te, zur Til­gung der Kopf- und Magen­schmer­zen, und zur Räu­che­rung gich­t­i­scher Glie­der, und Hys­te­rie, wovon aber oft der beträcht­lichs­te Scha­den ent­stan­den ist. Auch wund­hei­len­de Kräf­te hat man ihm bei­gemes­sen. Die Empi­rie leuch­tet indeß schon dar­aus her­vor, daß man die Kräf­te bei­der Taka­ma­hak­sor­ten, die doch so ver­schie­den sind, nicht unter­schie­den hat.