Citrus aurantium L. Subsp. amara Engler — Pomeranze
Botanik:
Die Pomeranze, eine Rutacee, ist wohl die ursprünglichste Form der verschiedenen Orangensorten. Die tiefgrünen, aromatisch duftenden Laubblätter sitzen an geflügelten Blattstielen. Die Blüten sind weiß und wohlriechend. Die kugelige Agrumenfrucht besitzt eine bittere, stark aromatische Rinde und eine saure Pulpa. Die Pomeranze stammt wahrscheinlich vom Südhang des Himalaya, wurde aber schon vor langer Zeit in die westlichen Länder gebracht und bereits im Jahre 1002 in Sizilien kultiviert. Heute ist sie in allen subtropischen Gebieten verbreitet.
Droge:
Pericarpium Aurantii — Pomeranzenschalen
(Cortex Aurantii Fructus)
Es wird nur die äußere gelbe Flavedoschicht verwendet, die von dem
weißen Albedo befreit ist.
Flores Aurantii — Pomeranzen — oder Neroliblüten
Aktive Prinzipien:
Im Perikarp durchschnittlich 2 % ätherisches Öl mit Limonen, Flava-none wie Hesperidin und Isohesperidin, Bitterstoffe wie Aurantiamarin und Aurantiamarinsäure, sowie Carotinoide. In den Blüten ätherisches Öl, Bitterstoffe, Hesperidin.
Kurze Angaben zur Pharmakologie und Therapie:
Das Perikarp wird, meist in Form alkoholischer Auszüge, als Amaro-aromaticum zur Appetitanregung verwendet und lindert Magenbeschwerden sowie allgemeine Verdauungsstörungen, besonders solcher nervöser und spastischer Natur, während die Blüten vielfach als Sedativum und als milde s Schlafmittel gebraucht werden.