Oelsenichsilge

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Oel­se­nichsil­ge, Seli­num palust­re, L. [Flor. dan. tab. 257.] mit glat­tem, etwas milchen­dem Sten­gel, ein­fa­cher Wur­zel und vier­fach gefie­der­ten gleich­brei­ten Blät­tern, ein etwa vier Fuß hohes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel in sump­fi­gen Wäl­dern, in Gra­ben mit ste­hen­dem Was­ser und an alten Erlen­stö­cken, wel­ches im Juny weiß­licht blüht.

Die etwa klei­nen Fin­gers dicke, spin­del­för­mi­ge ästi­ge, wei­ße Wur­zel (Rad. Ols­n­itii, Thys­se­li­ni), wel­che im Aprill gegra­ben wer­den muß, ist milchend, von star­kem, gewürz­haf­tem Geru­che und unan­ge­neh­mem, bit­ter­lich bren­nen­dem Geschma­cke. In Ruß­land bedient man sich der­sel­ben statt des Ing­bers, in Lapp­land aber als Kau­mit­tel, wie and­re Völ­ker den Tabak kau­en. Sie lockt häu­fi­gen Spei­chel her­vor, und soll des­halb Zahn­schmer­zen stil­len. Inner­lich soll sie den zähen Brust­schleim auf­lö­sen, und Schweiß erregen.