Nostochgallerte

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Nos­toch­gal­ler­te, Tre­mel­la Nos­toc, L. [Flor. dan. tab. 885.f. 1.] ein schup­pen­ar­tig krauß­fal­ti­ger, kleb­rich­ter Erd­schwamm, wel­cher halb­durch­sich­tig, gelb­grün­lich und frisch, mit vie­len Küchel­chen besetzt ist. Er ent­steht sehr schnell um die Zeit der Früh­lings­und der Herbst­nacht­glei­che nach häu­fi­gen, sanf­ten Regen auf Gras­plät­zen, die die Mor­gen­son­ne haben, und ver­dorrt eben so schnell. Sein Geschmack und Geruch ist gering und ekel­haft. Daß die Alche­mis­ten den fabel­haf­ten Welt­geist dar­in such­ten und durch Destil­la­ti­on an blo­ßer Son­nen­wär­me ein all­ge­mei­nes Auf­lö­sungs­mit­tel dar­aus zu zie­hen such­ten, ist eben so täu­schend als die Schmerz stil­len­de und Geschwü­re hei­len­de Kraft, die die alten Aerz­te dem dar­aus destil­lir­ten Was­ser oder dem schwärz­lich­ten Pul­ver der getrock­ne­ten Nos­toch­gal­ler­te zuschrieben.