Neunkraftroßhuf

Hahnemanns Apothekerlexikon
vorheriges KapitelZurückInhaltsverzeichnisWeiternächstes Kapitel

Neun­kraftroß­huf, Tus­si­la­go Peta­si­tes, L. [Zorn, pl. med. tab. 68.] mit eirun­dem Blu­men­strau­ße, und sehr weni­gen, nack­ten weib­li­chen Blüt­chen, ein auf feuch­tem, tho­nich­tem Boden, vor­züg­lich an Däm­men flie­ßen­der Was­ser peren­ni­ren­des Kraut, wel­ches sei­ne röth­li­chen Blu­men in den ers­ten Früh­lings­ta­gen zeigt, und erst im Mai sei­ne unge­mein gro­ßen Blät­ter hervorbringt.

Die fin­ger­di­cke, gerin­gel­te, ästi­ge, fase­rich­te, äußer­lich brau­ne, inner­lich weiß­lichte Wur­zel (Pesti­len­z­wur­zel, Rad. Peta­sit­i­dis) hat einen sehr star­ken, etwas gewürz­haf­ten Geruch und einen gewürz­haft wid­ri­gen, bit­ter­lich zusam­men­zie­hen­den Geschmack. Ihre offen­bar gro­ßen Kräf­te sind noch sehr unge­prüft. Die Alten bedien­ten sich ihrer in epi­de­mi­schen Aus­schlags­fie­bern, der levan­ti­schen Pest, den Pocken, Masern u.s.w. ver­mut­lich bei Käl­te der äußern Thei­le und sin­ken­dem Pul­se. Sei­ne Blut­lauf erre­gen­de Eigen­schaft hat man zum Schweiß­trei­ben und zur Her­vor­brin­gung der Monat­zeit anzu­wen­den gesucht, und sie für dien­lich in epi­de­mi­schen Brust­krank­hei­ten, bei Wür­mern und in Skro­pheln gehalten.

Die Blät­ter sind noch stär­ker an Geschma­cke, als die Wurzel.