Nelkenmyrte

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Nel­ken­myr­te, Myr­tus caryo­phyl­la­ta, L. [Jac­quin obs. bot.2. tab. 25.] mit fünf­blät­te­ri­ger Blu­me, drei-thei­li­gen, viel­blü­migen Blüt­hen­stie­len, und ver­kehrt eiför­mi­gen Blät­tern, ein in Cuba und Guja­na, so wie jetzt auf Jamai­ka, Gua­d­a­lou­pe, Gre­na­da, Mar­ti­ni­que und in Bra­si­li­en wach­sen­der ansehn­li­cher Baum.

Die halb­li­ni­en­di­cke, mehr rin­nen­för­mi­ge, als zusam­men­ge­roll­te, zer­brech­li­che Rin­de, (Nel­ken­rin­de, Nel­ken­zimmt, Cas­sia caryo­phyl­la­ta) ist äußer­lich asch­grau, inner­lich roth­braun, von gewürz­nel­ken­ähn­li­chem Geru­che und bren­nend gewürz­haf­tem, und zugleich adstrin­gi­ren­dem Geschma­cke, kömmt aber sel­ten als ein erwär­men­des Magen­ge­würz zur Arz­nei und in die Küche. Oef­te­rer wer­den mit sei­nem Pul­ver die gesto­ße­nen Gewürz­nel­ken in Kram­lä­den ver­fälscht, da die Rin­de weit wohl­fei­ler ist; der mehr zusam­men­zie­hen­de Geschmack und der schwä­che­re Geruch kann die­se Ver­fäl­schung, wie­wohl schwie­rig entdecken.

Die Rin­de gie­bt wenig äthe­ri­sches Oel (Bau­me’ erhielt 1/​120), wel­ches aber schär­fer als das aus Gewürz­nel­ken destil­lir­te, und von zitron­gel­ber Far­be ist, und zum grö­ßern Thei­le im Was­ser unter­sinkt, zum klei­nern Thei­le aber oben­auf schwimmt, und bei 16° Reaum. unter dem Eis­punk­te geliefert.

Die eines Gall­ap­fels gro­ße, kas­ta­ni­en­brau­ne Samen­nuß (nux caryo­phyl­la­ta) ist nicht mehr im Gebrau­che; sie hat einen nicht sehr star­ken gewürz­nel­ken­ar­ti­gen Geruch und Geschmack.