Natterwurzknöterich

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Nat­ter­wurz­knö­te­rich, Poly­go­num Bis­tor­ta, L. [Zorn, pl. med. tab. 92.] mit acht­män­ni­gen und drei-wei­bi­gen Blu­men, ein­zel­ner Blu­men­äh­re, und eiför­mi­gen, am ein­fa­chen Sten­gel her­ab­lau­fen­den Blät­tern, eine andert­halb Fuß hohe Pflan­ze mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel, auf wal­dich­ten, feuch­ten Wie­sen in den öster­rei­chi­schen, schwä­di­schen, schweit­ze­ri­schen, hes­si­schen und den Harz-Gebür­gen, wel­che vom Mai bis Heu­mo­nat rosen­roth blüht.

Die Fin­gers und Dau­men star­ke, etwas zusam­men­ge­drück­te, mehr­fach gekrümm­te, mit nie­dern ring­för­mi­gen Run­zeln und vie­len Haar­za­sern umgeb­ne, äußer­lich schwarz­brau­ne, inner­lich fleisch­farb­ne Wur­zel (Rad. Bis­tor­ta) hat einen hef­tig zusam­men­zie­hen­den Geschmack und frisch einen kaum merk­li­chen kreß­ar­ti­gen Geruch.

Ihre Reich­hal­tig­keit an adstrin­gi­ren­dem Grund­stoff (Gall­äp­fel­säu­re) hat sie hülf­reich gemacht in pas­si­ven Blut­flüs­sen, chro­ni­schen Durch­fäl­len ohne Mate­rie und im wei­ßen Flus­se, am bes­ten im Absu­de gebraucht. Aeu­ßer­lich bei losen Zäh­nen und schwam­mi­gen Zahn­fleische. Ihre Kraft, Schweiß zu erre­gen, und Mis­ge­bä­ren von Schlaff­heit der Faser zu ver­hü­ten, ist in neu­ern Zei­ten in Ver­ges­sen­heit gerathen.