Mönchskopflöwenzahn

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Mönchs­kopf­lö­wen­zahn, Leon­t­o­don Tar­a­xa­cum, L. [Zorn, pl. med. tab. 69.] mit Blu­men­deck­schup­pen, deren äuße­ren auf­ge­rich­tet, ange­drückt, und glat­tran-dig sind, und mit lan­zet­för­mi­gen, ent­we­der glatt­ran­di-gen oder gezäh­nel­ten Blät­tern, ein bekann­tes Kraut mit mehr­jäh­ri­ger Wur­zel an Wegen und trock­nen Wie­sen, wel­ches im Früh­lin­ge und Herbst gelb blüht. Kraut und Wur­zel (Hb. Rad. Tar­a­xa­ci) ent­hal­ten einen bit­tern Milch­saft. Man hat bei­de in neu­ern Zei­ten theils als frisch aus­ge­preß­ten Saft, theils als Dick­saft in namen­lo­sen Krank­hei­ten gebraucht und gemiß­braucht. Sie sol­len stär­kend, eröf­nend und Harn trei­bend seyn, und in Ver­stop­fun­gen der Ein­ge­wei­de des Unter­lei­bes, Aus­zeh­run­gen, Was­ser­such­ten, Haut­krank­hei­ten u.s.w. mit Nut­zen gebraucht wor­den seyn. Die unge­heu­ren Lobes­er­he­bun­gen die­ser Pflan­ze grän­zen oft an Empi­rie. Eigent­lich kennt man die wah­ren Kräf­te die­ser Pflan­ze noch gar nicht. Statt stär­ken­der Kräf­te sahe ich oft den Magen vom fri­schen Saf­te unge­mein geschwächt und verdorben.