Mayrandost

Hahnemanns Apothekerlexikon
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May­ran­d­ost, Ori­ga­num Majo­ra­na, L. [Zorn, pl. med. tab. 41.] mit eirun­den, stump­fen Blät­tern und run­den, dich­ten, fein­be­harr­ten Aeh­ren, eine nied­ri­ge, ein­jäh­ri­ge Pflan­ze unbe­kann­ten Vater­lan­des, wel­che nach vor­gän­gi­gem Kei­men im Mist­bee­te, in unsern Gär­ten im July und August blüht.

Das in den Küchen als Gewürz nicht unge­wöhn­li­che Kraut (hb. Majo­ranae) besitzt einen beson­dern, durch­drin­gen­den Geruch und hit­zi­gen, aro­ma­ti­schen Geschmack; Es hat sich in man­cher­lei Schleim­krank­hei­ten nütz­lich erwie­sen, und scheint eine beson­de­re reit­zend stär­ken­de Kraft, auf die Schleim­drü­sen zu äußern, und über­haupt das Blut und die Ner­ven in Thä­tig­keit zu setzen.

Man erhält in der wäs­se­ri­gen Destil­la­ti­on 1/​64 eines gilb­li­chen, bren­nend schar­fen äthe­ri­schen Oels, wel­ches mit der Zeit zu einer röth­li­chen krystal­li­ni-schen Sub­stanz ver­dich­tet, die eini­ge Aehn­lich­keit mit dem Kam­pher hat.

Aeu­ßer­lich wird das Kraut als Nieß­mit­tel, das Oel aber mit But­ter gemischt (Mayran­but­ter) zur Lösung des Stock­schnup­fens äußer­lich auf die Nase gestri­chen, auch in gelähm­te Glie­der eingerieben.