Matthiolskortuse

Hahnemanns Apothekerlexikon
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Mat­thi­ol­sk­or­tuse, Cor­tusa Mat­thio­li, L. [Clu­sii hist. I, tab. 306, 307.] mit einer Blu­men­de­cke, wel­che kür­zer als die Blu­men­kro­ne ist, ein nied­ri­ges Kraut mit peren­ni­ren­der Wur­zel in den dun­kels­ten Wal­dun­gen der schle­si­schen, öster­rei­chi­schen und sibi­ri­schen Alpen und in Val­les­ta­gna im vicen­ti­ni­schen Gebie­te auf weiß­tho­ni­gem Boden, wo es im Aprill fleisch­roth blüht.

Die ein­ge­kerb­ten, run­den, zwei Zoll lan­gen und brei­ten Blät­ter (Fol. Cor­tus­ae, Cor­tus­ae Mat­thio­li, Sani­cu­lae mon­tanae) schme­cken zusam­men­zie­hend und haben einen sehr star­ken, unge­mein lieb­li­chen Geruch, wie Honig­wa­ben, der beim Trock­nen ver­geht. Man schrieb ihnen ehe­dem eine Ner­ven beru­hi­gen­de und wund­hei­len­de Kraft zu, und hielt sie im Blut­spei­en und in der Gicht für zuträglich.