Ger­hard Mad­aus: Lehr­buch der bio­lo­gi­schen Heil­mit­tel. Ver­lag Georg Thie­me, Leip­zig, 1938
(Ori­gi­nal, voll­stän­dig erhal­ten) – bei eBay zu ver­kau­fenRezen­si­on 1938, Archiv der Pharmazie

Viscum album – Seite 1 von 4 – Monographie Madaus

Lehr­buch der bio­lo­gi­schen Heilmittel
Mono­gra­phie Vis­cum album (Sei­te 1 von 4)
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Viscum album

Mis­tel, Lorant­haceae.

Name:

Vis­cum album L. Mis­tel. Fran­zö­sisch: Gui, gui com­mun, gui des drui­des; eng­lisch: Mist­le­toe; ita­lie­nisch: vis­co, vis­chia, visch; dänisch: Mis­tel­ten; nor­we­gisch: Mis­telt­ein; schwe­disch: Mis­tel; tsche­chisch: Imelí bílé, jmelí obe­c­né; unga­risch: Fehér fagyöngy.

Verbreitungsgebiet

Vis­cum album L.
Wei­te­res Vor­kom­men: Rus­si­sches Asi­en, West­per­si­en, für Nord­afri­ka wahrscheinlich

Namensursprung:

Vis­cum ist der Name der Mis­tel sowie des aus den Bee­ren berei­te­ten Vogel­leims bei den Römern. Der Ursprung des deut­schen Namens Mis­tel ist bis heu­te unge­klärt geblieben.

Volkstümliche Bezeichnungen:

Mund­art­li­che Neben­for­men sind z. B. Mis­te­le (Braun­schweig), Mist­le, Misp­le, Mischgle, Misch­gelt (Schweiz). Das anlau­ten­de “M” wird manch­mal in “N” ver­wan­delt, so in Nistl (Wie­ner Wald), Nist­le (Schweiz). In Ost­preu­ßen hört man viel­fach Wis­pen, Wes­pe, Wösp. Da die Mis­tel schon seit den ältes­ten Zei­ten als “Hexen­pflan­ze” in geheim­nis­vol­lem Rufe steht, heißt sie im Aar­gau Hexe(n)nest, Hexe(n)besen, im Elsaß Hexe(n)krut, in Meck­len­burg Maren­ta­ken (von “Mahr” = Nacht­ge­spenst und nie­derl. tak [= das deut­sche “Zacke” = Spit­ze] = Zweig). Die Schma­rot­zer­pflan­ze, die durch ihr Grün zwi­schen den kah­len Baum­äs­ten den Bli­cken nicht leicht ent­geht, wird auch Win­ter­grün (Tirol: Lienz), Immer­grü­ne (Grau­bün­den: Schiers) genannt. Im Win­ter dient die Mis­tel nicht sel­ten als Zie­gen­fut­ter, daher Bocks­fut­ter (Schwä­bi­sche Alb), Geiß­krut, Geise(n)futter (Elsaß).

Mis­tel
(etwa nat. Gr.)
Vis­cum album L.
Lorant­haceae