Wirkung
Lonicerus1 rechnet den Wasserfenchel unter die Schafgarbenkräuter und schreibt ihm auch deren Wirkung, insbesondere als Wundheilmittel, zu.
Bei Bock2 gilt er als gift- und steinaustreibend, schmerzstillend; er wird benutzt gegen Ikterus und “schwartz Melancholiam”, zu Dampf- und Wasserbädern, um Harn, Stein und Menses zu treiben und als Kosmetikum.
Matthiolus3 empfiehlt ihn unter der Bezeichnung “Fenchelgarb”; denen, “die gefallen oder gestürtzt sind, ist er gut mit Salz und wasser getrunken”.
Johann Heinrich Lange4 lobt den Wasserfenchel, insbesondere in Verbindung mit Chinarinde als innerliches Mittel bei schweren infizierten Wunden, auch eitrigen Geschwüren der Gebärmutter, Blutspeien und Lungensucht.
Osiander5 führt Phellandrium als gebräuchliches Volksmittel gegen Phthisis an;
Hufeland und seine Nachfolger empfahlen es als ausgezeichnetes Heilmittel bei chronischen Bronchialkatarrhen, Bronchoblennorrhöe6, Empyem und Lungentuberkulose wie auch bei skrofulösem Knochenfraß.
Bohn7 hält den Wasserfenchel für “eins der brauchbarsten Pflanzenheilmittel bei Lungenschwindsucht”, und zwar bei der sich aus veralteten Katarrhen und Skrofulose entwickelnden Form mit Lungenblutungen und krampfhaften Stichen; auch bei skrofulösen, stark eiternden Ulzerationen hält er ihn für angezeigt.
Als Beruhigungsmittel und Expektorans bei akuten Katarrhen, Keuchhusten und Lungenschwindsucht wird er auch von Inverni8 empfohlen. In der Homöopathie wird er ebenfalls bei Lungenkrankheiten mit reichlichem, schleimigem Auswurf und zwar meist in der dritten Verdünnung gegeben9. Stauffer10 “möchte Phellandrium als Lungenmittel nicht entbehren”, warnt aber vor der Anwendung in zu großen Gaben, da es “nach Herausbeförderung des massenhaften Schleims” zu trockenem Husten, ja sogar Blutspeien kommen könnte.
Die Früchte enthalten ätherisches Öl und fettes Öl11.
Verwendung in der Volksmedizin außerhalb des Deutschen Reiches (nach persönlichen Mitteilungen):
Polen: Die Samen als Diuretikum.